Author:
Imiolczyk Jan-Philipp,Akgün Doruk,Minkus Marvin,Paksoy Alp,Hazra Rony-Orjit Dey,Weiß Isabella,Thiele Kathi,Moroder Philipp
Abstract
ZusammenfassungPatienten mit rezidivierenden, anteroinferioren Schulterluxationen und bipolarem Knochendefekt lassen sich zum Teil nicht mit reinen Weichteilstabilisierungen erfolgreich behandeln und benötigen oftmals knöcherne Augmentationen. Insbesondere Patienten mit Epilepsie oder fraglichen Krampfanfällen in der Vorgeschichte stellen aufgrund der oftmals massiven humeralen knöchernen Defekte eine Herausforderung dar. Zudem sollten mögliche weitere Luxationsereignisse bei einem erneuten Krampfanfall vom behandelnden Chirurgen antizipiert werden. Im Falle einer erneuten Luxation könnte es zu Implantat-assoziierten Komplikationen kommen. In diesem Fallbericht wird ein Patient mit bilateraler anteriorer Schulterinstabilität mit großem bipolarem Knochendefekt vorgestellt. Rechts wurde zweifach erfolglos eine weichteilige Stabilisierungsoperation durchgeführt. Als Stabilisierungsverfahren wurde glenoidal eine implantatfreie, knöcherne Rekonstruktion mittels J‑Span-Plastik und humeral eine metallfreie Defektauffüllung mittels Fresh-Frozen-Femurkopf-Allograft sowie Biokompressionsschrauben beidseits durchgeführt. Im 2‑Jahres-Follow-up zeigte sich beidseits eine stabile Schulter sowie eine gute Einheilung der knöchernen Rekonstruktion glenoidal und humeral mit entsprechender Remodelierung. Die kombinierte glenoidale Augmentation mit J‑Span-Plastik und der humerale Aufbau mittels Femurkopf-Allograft stellt eine gute Therapieoption für Patienten mit anteriorer Schulterinstabilität und großen bipolaren Knochendefekten dar. Insbesondere bei Patienten mit rezidivierenden Krampfanfällen ist diese glenoidal implantatfreie und humeral metallfreie operative Option erstrebenswert.
Funder
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Publisher
Springer Science and Business Media LLC