1. Prischning 2000, S. 6 f.
2. Eine Absicherung des Lebensrisikos Pflegebedürftigkeit ist in den USA nicht vorhanden. In der Regel finanzieren Pflegebedürftige ihre Versorgung eigenständig. Die Krankenversorgung der Armen wird über das Medicaid-Programm finanziert, das Leistungen nach Bedürftigkeitsprüfungen erbringt. Gleichzeitig ist es zu einer wichtigen „Sicherungssäule“ älterer Pflegebedürftiger geworden. Medicare, das öffentliche Gesundheitsprogramm für Ältere, finanziert dagegen keine Pflegeleistungen. Wegen der mangelnden Absicherung des Risikos der Pflegebedürftigkeit in den USA spielen dort private Versicherungen eine zunehmend wichtige Rolle (vgl. National Council for the Elderly 1995, S. 22).
3. Deutschland und Dänemark markieren die zwei entgegengesetzten Enden einer Skala. Dänemark finanziert den größten Teil seiner Sozialleistungen aus Steuern, Deutschland den größten via Beiträge (vgl. Leibfried 1998, S. 85).
4. Die Kriterien sind angelehnt an die von Eisen & Mager (1999) verwendete „Multikriterien-Tyologie“ zur deskripitiven Darstellung mehrerer europäischer Pflegesicherungssysteme. Implizit liegen die genannten Kriterien freilich auch anderen Arbeiten in ähnlicher Weise zugrunde (z.B. Krieglmeier 1996, Fachinger & Rothgang 1995 u.a.). Dem Grunde nach erklärt sich die Auswahl mit dem gesunden Menschenverstande: Will man begreifen, welche Ziele ein Sicherungssystem verfolgt, so richtet sich der Blick zunächst auf gesetzliche und institutionelle Grundlagen. Die sozialpolitische Reichweite wird primär durch die vorgesehenen Instrumente, i.e. die Leistungen des Sicherungssystems und die Personen, denen sie zugute kommen, markiert (Wer bekommt wie viel?). Die Leistungen müssen freilich auch finanziert werden, so dass ein Blick auf den Finanzierungsmodus notwendig ist, zumal auch dieser etwas über normative Einstellungen sagt (z.B. zu den Fragen der Solidarität und Gerechtigkeit, kurz: Wer zahlt wie viel?). Eher dem Bereich der Wirkungen zuzuordnen ist die Frage der tatsächlich getätigten Ausgaben (Wie viel kostet Pflege?), der Zahl und Struktur der Pflegebedürftigen sowie zur pflegerischen Infrastruktur (Wer erbringt unter welchen Bedingungen Dienstleistungen?).
5. Eisen & Mager 1999, S. 18.