1. Morris (vgl. 1935, S. 6 ff) gliedert die (informationstheoretisch relevante) Semiotik, die auch als Theorie der Zeichen beschrieben werden kann, in eine syntaktische, eine semantische sowie eine pragmatische Dimension. Der syntaktische Bereich untersucht das Verhältnis von Zeichen zueinander und deren Ordnungsbeziehungen. Bei der Semantik steht der Zusammenhang zwischen Zeichen und Bezeichnetem im Vordergrund. Dieser Teil kann gegliedert werden (vgl. Oeser 1976 b, S. 29 ff) in eine formal-logische Komponente, die ähnlich der Syntaxebene, die reine Konstruktion einer künstlichen Sprache ins Zentrum stellt (vgl. Bar-Hillel und Carnap 1954, S. 147 ff) (extensiona-le Semantik) und eine inhaltliche Komponente, welche die Beziehungen zwischen Zeichen und Bezeichnungsobjekt beschreibt (intensionale Semantik), im Sinne eines inhaltlichen Bedeutungszusammenhanges. Dazwischen nennt Klaus (vgl. 1973) einen Untersuchungsbereich, den er Sigmatik nennt, der sich auf die Relation von Zeichen und dem Objekt der Widerspiegelung (Abbildung) bezieht. Die pragmatische Ebene schließlich beschreibt die Beziehung zwischen dem auf Zeichen symbolhaft Dargestellten (Cedanken) und dem Nutzer.
2. Hinsichtlich der Einbeziehung der inhaltlichen Bedeutung (meaning) der Information in die Informationstheorie herrscht in der Literatur keine Einigkeit. Brillouin (vgl. 1962, S. XI sowie 1964, S. XI) beispielsweise beschränkt die Informationstheorie auf mathematisch-statistische Problemstellungen, während MacKay (vgl. 1969, S. 19 ff sowie S. 79 ff) betont, daß vom semantisch-pragmatischen Aspekt in der Informationstheorie keinesfalls abstrahiert werden kann. Diese Abgrenzungen beziehen sich letztendlich auf die Frage, ob man die Informationstheorie (wie in der Literatur vorherrschend) auf technische Aspekte der Nachrichtenübertragung beschränken oder ob man sie in Richtung auf die sogenannte “Informationswissenschaft” ausdehnen sollte, in deren Zentrum bsw. “das Studium der Informations- und Problemlösungsprozesse und der damit verbundenen Informationsbedürfnisse” (Kunz 1980, Sp. 943; vgl. zur Informationswissenschaft auch Kunz und Rittel 1972 sowie Kunz 1978) stehen könnte.
3. DIN 44 300, 1978, S. 109
4. vgl. hierzu bsw. Flechtner 1966, S. 71; Hoffmann 1976, S. 34; Hill, Fehlbaum und Ulrich 1981, S. 137; Frese 1976, S. 61. Einen ähnlichen Objektbereich der Information wie die vorgenannten Definitionen umgrenzt auch die Gleichung Nachricht (oder Mitteilung) = Information + Redundanz; vgl. bsw. Musiol 1983, S. 17
5. Die Beschreibung der Information als “zweckorientiertes Wissen” wird von vielen Autoren zugrunde gelegt und dürfte unterdessen die in der Betriebswirtschaft verbreitetste Definition der Information sein. Der Begriff wird auf Wittmann (1959, S. 14) zurückgeführt.