1. Das ursprüngliche Aussehen der Lokalitäten in der Rue de Sèvres ist im wesentlichen von Candilis 1977 und Soltan 1983 überliefert.
2. Die Bezeichnung „atelier“ wird im Französischen nicht, wie im Deutschen, in erster Linie als Umschreibung für die Arbeitsräume eines Künstlers verwandt, sondern bedeutet „Werkstatt“, eigentlich Arbeitsstätte eines Handwerkers. Spricht Le Corbusier von seinem Atelier in der Rue de Sèvres, so hebt er demnach nicht den Kunstwerk-Charakter der aus diesem hervorgegangenen „Produkte“ hervor, sondern bezeichnet neutral eine „Architektur-Werkstatt“ .
3. Soltan 1983, xix. In diesem Sinne äußert sich auch ein niederländischer Architekt, G.T.J. Kuiper, der in den vierziger Jahren in der Rue de Sèvres volontiert hatte: „Es (das Atelier, K.M.) war nichts anderes als ein sehr staubiger, langer, breiter Gang, wo wir beim Arbeiten alle in einer Reihe hintereinander standen. Es herrschte auch eine geniale Unordnung, so daß man alles, was man selbst benötigte, fest unter Verwahrung halten mußte, sonst war es innerhalb kürzester Zeit verschwunden. Ich glaube, daß ein solches Büro hier in Holland unmöglich wäre. Diese unordentliche Atmosphäre war übrigens in völliger Übereinstim-mung mit der Arbeitsweise. Wir konnten kommen und gehen, wann wir wollten, und auch in unserer Arbeit waren wir völlig frei. Hatten wir einen Plan zu bearbeiten, dann wurde er von uns selbst ausgearbeitet, und wenn wir soweit waren, daß wir unsere Auffassung hierüber wiedergegeben hatten, kam Le Corbusier oder meistens Jeanneret, um ihn zu besprechen. Dies gab Anlaß zu scharfen Diskussionen, wobei Jeanneret sich gelegentlich geschlagen geben mußte.“ (Zit. nach: Katalog „Le Corbusier en Nederland“, 43f, Übersetzung: K.M.)
4. O.C. 1946–52, 232; Farbige Abbildung a.a.O., 233. Das Gemälde trägt die Signatur „Mai 1948“.
5. Die „Atelier-Zelle“ ist für die Ausstellung „Le Corbusier-Synthèse des Arts“, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 1986, nachgebaut worden. Vgl. Kat. Karlsruhe, 53ff.