1. Ähnliche Rationalitätsmodelle ließen sich für das Nutzungsverhalten der Rezipienten anwenden (vgl. Downs 1968): Der Rezipient könnte sein Mediennutzungsverhalten rational optimieren, indem er im Lichte seiner Nutzungsziele (Information, Unterhaltung etc.) die Kosten der Nutzung verschiedener Medien (Geld und Zeit) mit dem zu erwartenden Gratifikationsausmaß verrechnet. In alltäglichen Nutzungsentscheidungen, etwa bei der Kaufentscheidung für ein Magazin, werden solche Entscheidungsprozesse (wenn auch nicht mathematisch formalisiert) häufig stattfinden. Auch diese Modelle bilden mit dem Gegenstandsbereich “Politische Massenkommunikation” nur eine Schnittmenge, da Rezipienten auch nichtpolitische Nutzungsziele verfolgen können (und faktisch verfolgen). So interessant die Weiterentwicklung des “Uses-and-Gratifications-Approach” in Richtung rationaler Entscheidungsmodelle unter Berücksichtigung der Informationskosten wäre, für unsere Fragestellung ist sie nur sekundär, da sie von der Rationalität der Inhalte und ihrer Rezeption absieht.
2. Vgl. auch Ballestrem (1988), der den Nachweis zu führen sucht, daß die häufig bemühte “klassische Demokratietheorie” (so etwa bei Fraenkel 1974, 62ff.) eine Fiktion darstellt.
3. Vgl. auch Hirsch (1965), der die Legitimationsbemühungen diktatorischer Regime am Beispiel des türkischen Staatsstreichs von 1960 vorführt.
4. Zum Gottesgnadentum vgl. Hättich 1967, 139ff.; Holl 1987, 170ff.; Flor 1991.
5. “Die Macht handelt, aber sie erklärt sich nicht” soll Metternich auf die Aufforderung erwidert haben, eine Maßnahme öffentlich zu begründen, vgl. Roegele 1979, 205.