1. Für eine Systematisierung dieser und anderer Typologien vgl. Evers/Olk (1996b: 22ff.).
2. Noch deutlicher mit Bezug auf die Kaufleute, Künstler und Angestellten: „Erst in dem Augenblick, wo sie unterstützt werden — vielfach schon, wenn die ganze Konstellation dies normalerweise erfordert, auch ohne daß es wirklich geschieht, — treten sie in einen durch die Armut charakterisierten Kreis ein. Freilich wird dieser nicht durch eine Wechselwirksamkeit seiner Mitglieder zusammengehalten, sondern durch die kollektive Attitüde, die die Gesellschaft als Ganze ihm gegenüber einnimmt “ (Simmel 1968: 372 ).
3. Bildlich gesprochen (vgl. Abbildung 1.1): Der Kreis der Outputs hat einen sehr viel geringeren Radius als der Kreis der Bedarfe. Bedarfseinschränkungen kann man sich dementsprechend vorstellen als eine Verringerung des Durchmessers des äußeren Kreises der Bedarfe.
4. Jacobs und Ringbeck hatten z.B. bei der Planung ihrer Erhebung mit einer Rücklaufquote von 25 bis 30% kalkuliert. Die Anzahl der Sozialhilfeempfänger, die sich mit einer Rückantwortkarte zur Teilnahme bereit erklärten, blieb jedoch weit hinter diesen Erwartungen zurück, so daß die Autoren auf andere Auswahlverfahren zurückgreifen mußten (Jacobs/Ringbeck 1994: 196f.). Haecker et al. (1990) machen keine genaueren Angaben über das verwendete Auswahlverfahren. Mädje und Neusüß erreichten eine Rücklaufquote von 15,5% ( 1996: 218 ).
5. Chassé versucht z.B. durch „eine Frage nach Leuten mit ähnlich niedrigem Einkommen wie die befragten Personen“ (1996: 156) in den Bereich der verdeckten Armut vorzustoßen. Diese Netzwerkfrage ist jedoch nicht besonders erfolgreich: „Die Mehrzahl der genannten 240 Netzwerkadressen waren ihrerseits Sozialhilfeempfänger, so daß mit der Netzwerkfrage weniger die ursprüngliche Intention der Aufhellung der Dunkelziffer erreicht wurde, als die Ausschöpfungsquote der Grundgesamtheit der Sozialhilfeempfänger erhöht wurde” Nichtinanspruchnahme je nach Land und Sozialleistung zum Teil erheblich ist (mit Quoten zwischen 20 und 50, zum Teil sogar über 50%). Schätzungen für die bundesdeutsche Sozialhilfe gehen von einer Dunkelziffer zwischen 38 und 55% aus (Hauser/Hübinger 1993: 54).