1. W.I. Lenin: Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung. Berlin 81970, S. 7.
2. Vgl. die Kataloge Berlin — Moskau 1995 und Kunst und Macht im Europa der Diktatoren 1996.
3. Zitiert wird nach der Ausgabe: Anna Seghers: Die Gefährten. Roman. Berlin: Gustav Kiepenheuer 1932. Wesentliche textliche Differenzen zu der in der Bibliographie angegebenen Nachkriegsausgabe sind mir nicht aufgefallen.
4. Zuerst in: Frankfurter Zeitung LB Nr. 46, vom 13.11.1932, wieder abgedruckt in: Kracauer: Schriften 5,3, 1990, S. 147–150. Kracauers Rezension ist eine von zwei Kritiken, die noch in der Weimarer Republik erscheinen konnten. Die andere stammt von Willi Bredel, wiederabgedruckt in Bredel 1976.
5. Wenig hilfreich ist hier der Verweis auf Hugo Mosers Warnung vor der „Gefahr weiterer Säkularisierung“ der „Sondersprache der Religion” durch ihre Überführung vor allem „in totalitären Staaten“ „in den Bezirk der politischen Sprache” (Moser 1964, S. 57). Zum einen unterläuft Moser hierbei unter der Hand seine eigene Darstellung, die die enge Verzahnung des öffentlichen Sprachgebrauchs und der religiösen Sondersprache belegt. Zum anderen steht im Hintergrund seiner,Warnung` der Vorrang des Religiösen vor dem Weltlichen. Die Adaptation von christlichem Wortschatz, Bildlichkeit und Argumentationsweise durch säkulare Gruppen bleibt hierbei nur als Miß-und Übergriff deutbar. Daß beide einen vergleichbaren Punkt in der gesellschaftlichen Struktur einnehmen, der zu ähnlichen Verfahrensweisen führt, kann angesichts der vorausgesetzten Priorität des Religiösen nur zur These von den „politischen Religionen“ führen, in denen sich der Abfall von Gott manifestiere, (etwa bei Voegelin 1993) und nicht zu der von der Homologie der Verfahrensweisen religiöser und laikaler Gruppen, auch wenn sie chronologisch aufeinander folgen. Dazu, historisch angelegt, wenn auch übertragbar Goody 1986. Die Frage des Mißbrauchs der christlichen Tradition bleibt hier also außen vor.