1. Die Aussagen aller kooperationstheoretischen Ansätze wurden in unterschiedlicher Intensität empirisch überprüft. Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe empirischer Untersuchungen, die nicht einer bestimmten theoretischen Schule zuzurechnen sind, sondern Aussagen zu verschiedenen Ansätzen vereinen bzw. rein deskriptiven Charakter haben. Aus diesem Grunde werden die empirischen Ergebnisse zu der untersuchten Fragestellung gesondert ausgewertet. Dabei werden die einzelnen Studien jeweils den — explizit oder implizit — dahinterstehenden theoretischen Ansätzen zugeordnet.
2. Hierzu werden gehaltvolle Wenn-Dann-Aussagen gebildet, z. B. in der Industrieökonomik der Satz, daß in Branchen mit hohem Konzentrationsgrad die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Kooperationen vermindert ist. Eine denkbare Schlußfolgerung für die Kooperationsförderung wäre es dann, Branchen mit hohem Konzentrationsgrad bei der Förderung nicht zu berücksichtigen. Ein alternative Konsequenz könnte lauten, in diesen Branchen zusätzliche Anstrengungen zu unternehmen, um Kooperationen in der Realisierung zu unterstützen.
3. Vgl. die umfassende Auswertung bei Sydow, J., Strategische Netzwerke (1992)
4. Vgl. auch Borys, B./Jemison, D. B., Hybrid (1989), S. 235, die die mangelnde Integration der einzelnen Erklärungsansätze beklagen.
5. Diese Auswahl erfolgt in Anbetracht der Bedeutung, die den Ansätzen in der Literatur zugemessen wird und in Anlehnung an die umfassende Arbeit von Sydow, J., Strategische Netzwerke (1992). Im Gegensatz zu diesem, werden jedoch die Netzwerkansätze zusammenfassend dargestellt, da sie meines Erach-tens noch nicht ausreichend gegenüber den Ansätzen der Kooperationsforschung abgegrenzt werden. Überhaupt beklagen viele Autoren die mangelnde Abgrenzbarkeit der verschiedenen theoretischen Richtungen. Oft ist es auch nicht möglich, einzelne Literaturbeiträge einer spezifischen “Schule” zuzurechnen, weil auch die Autoren dies nicht explizit machen (vgl. Wurche, S., Strategische (1993), S. 21). Dies ist zweifellos ein Problem der aktuellen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Kooperationsproblem. Das wichtigere Problem in dieser Arbeit ist jedoch die Identifikation möglicher Ansatzpunkte einer Förderung. Diese ergeben sich aus der vergleichenden Zusammenfassung von Aussagen der einzelnen Ansätze über Entstehungs- und Erfolgsdeterminanten von Kooperationen. Problematisch wird es dann, wenn Aussagen aus unterschiedlichen Ansätzen sich widersprechen. Hier muß dann eine Entscheidung zugunsten des einen oder anderen Ansatzes gefällt werden. In der Regel kann jedoch davon ausgegangen werden, daß die Ansätze einander ergänzen (vgl. Sydow, J., Strategische Netzwerke (1992), S. 167 f).