1. In ähnlichem Sinne läßt sich auch die Videorezeption als soziale Veranstaltung begreifen (vgl. dazu Vogelgesang 1991, S.213). Der Begriff der sozialen Veranstaltung geht auf Erving Goffman zurück, der damit einen sozialen Anlaß bezeichnet, zu dem sich mehrere Personen treffen, um “an etwas teilzunehmen” (vgl. Goffman 1971, S.29).
2. Die interaktive Absicherung der Fernsehrezeption spielt vor allem dann eine zentrale Rolle, wenn es um das gemeinsame emotionale Erleben von Fernsehsendungen geht. Vgl. dazu die Analysen in Kap. 6.2.
3. Für Bettina Hurreimann ist damit die Diskussion um den Zusammenhang von Fernsehen und Interaktion “abgeschlossen” (Hurreimann 1989, S.87). Ein ähnliche Position vertreten Bettina Hurreimann et al. auch in ihrer jüngsten Untersuchung über den Fernsehgebrauch bzw. die Fernseherziehung in unterschiedlichen Familien (vgl. Hurreimann et al. 1996, S.79).
4. Mit dieser Thematik setzt sich Peter Hunziker bereits in dem 1976 erschienenen Aufsatz “Fernsehen und interpersonelle Kommunikation in der Familie” auseinander (vgl. Hunziker 1976). Auch hier kommt Hunziker zu dem Schluß, daß im Kontext der Familie nur die “formalen Aspekte” des Fernsehens thematisiert werden, die inhaltliche Verarbeitung des Gesehenen wird jedoch dem einzelnen überlassen und erfolgt nicht im familiären Gespräch (vgl. zu dieser These auch die Zusammenfassung in Hunziker 1988, S.91f.).
5. Methodisch bedient Teichert sich dabei der teilnehmenden Beobachtung, die durch Familienmitglieder halb verdeckt in 52 Familien über 14 Tage hinweg erfolgte.