1. Vgl. hierzu auch Thürmer-Rohr 1992. Thtirmer-Rohr zeigt am Beispiel der “weißen Frauen und des Rassismus’ die Notwendigkeit des Erkennens der unentdeckten Beteiligung an Ungerechtigkeiten auf Insbesondere das Ausbeutungsverhältnis zwischen industrialisierten und nicht-industrialisierten Ländern ist aufgrund eines hohen Abstraktionsgrads (die Menschen der nicht-industrialisierten Länder sind “weit weg”) sozusagen “verdeckt”, objektiviert oder verdinglicht. Eine Lösung des Problems ist aber nicht nur durch eine “Kontaktherstellung” möglich. Die grundsätzliche Minorisierung läßt auch immer Ausnahmen zu. Statt dessen ist die eigene Verantwortlichkeit im Rahmen einer Mitgliedschaft kollektiver Ausbeutungs- und Unterdrückungsverhältnisse erforderlich.
2. Illich 1981, 308. Illich stellt fünf Formen politischer Intervention dar (vgl. ebd., 250fí), die auf eine radikale Veränderung des Gesundheitssystems zielen. Illich relativiert jedoch gleichzeitig den Einsatz dieser Formen, da sie nur erfolgreich sein könen, wenn die momentane industrielle Produktionsweise radikal in eine Art Subsistenzwirtschaft umgewandelt wird (ebd., 16).
3. Vgl. hierzu auch Gartner/Riesmann 1978. Anhand einer Analyse der Entwicklungsdynamik der Bildungs-, Verwaltungs-und Politikbereiche in der fortgeschrittenen Dienstleistungs-oder Konsumentengesellschaft erarbeiten die Autoren Möglichkeiten einer sozialen und politischen Beteiligung der Konsumenten. Ihnen geht es um die Stärkung der Souveränität der Konsumenten im Zuge einer immer unübersichtlicher, widersprüchlicher, und bürokratischer werdenden Gesellschaft. Illichs Anliegen ist dem sehr nahe.
4. Illich, 1981, 267.
5. Bade erkennt richtig, daß die gesellschaftlich gefährlichsten Spannungen zwischen allochthoner und autochthoner Bevölkerung nicht im “ethnokulturellen”, sondern vielmehr im “ethnosozialen Bereich” liegen (Bade 1992b, 447).