1. Die Einwandererkolonie definiert Heckmann (1981) als die “eigenständige sozial-kulturelle Organisation der Minorität.” Er versteht darunter die soziale und kulturelle Infrastruktur der Migrantengruppe. Zu den ethnisch bestimmten Institutionen der Kolonie gehören die Vereine, Kirchengemeinde bzw. Moschee, die Läden, Teestuben etc. und auch die sozialen Verkehrskreise zwischen Verwandten, Freunden und Nachbarn. Die Kolonie hat ein eigenes kulturelles Profil, das aus der Umformung mitgebrachter Kulturelemente entsteht.
2. Den Familienhaushalt kann durchaus auch die Mutter verwalten, wenn die Situation es verlangt. So flexibel ist die Norm in türkischen Migrantenfamilien. Wichtige Haushaltsentscheidungen werden in der Regel von den Eheleuten zusammen getroffen.
3. Sehr lebendig beschreibt ein Autor die Situation für Frankfurt und Umgebung: “Es bleibt spannend in der Liga. Am letzten Sonntag hat Anadoluspor zu Hause nur unentschieden gespielt. Aber Italia Heddernheim und der FC Saz-Rock gewonnen. Jetzt liegen die beiden Klubs punktgleich an der Tabellenspitze, während Özgürspor und der SV Eritrea den Anschluß etwas verloren haben. Fußball in Anatolien? Mitnichten. Der TSV Anadoluspor spielt in der Niddakampfbahn in Nied… und beim FC Saz-Rock frönen türkische, italienische und deutsche Freizeit-Kicker ihrem Hobby” (Kilchenstein 1987: 57).
4. Als Beleg kann ein Filmbericht aus 1988 über den Stadtteil Duisburg-Ostacker dienen.