Author:
Ötsch Walter Otto,Hirte Katrin,Pühringer Stephan
Abstract
ZusammenfassungIn der Untersuchung von sozialen Netzwerken werden Beziehungen zwischen sozialen Akteuren (z.B. Personen, Institutionen, Organisationen) adressiert und nach dem Charakter dieser Beziehungen gefragt. Dieser Beziehungscharakter interessiert vor allem dann, wenn die Akteure in diesen Netzwerken gemeinsame inhaltliche Ausrichtungen entwickeln, die performativ in die Gesellschaft hineinwirken. Da in solchen Netzwerkanalysen die relevanten Akteure benannt und deren Denkausrichtungen eruiert werden, bergen sie einerseits ein aufklärerisches Potenzial. Andererseits sind sowohl die Forschenden als auch die Scientific Community beim Umgang mit diesen Forschungsergebnissen angehalten, die Netzwerkbeziehungen und die inhaltlichen Ausrichtungen der Akteure*innen als mehr oder weniger manifeste und prozessierende aufzufassen, anstatt diese bewusst oder unbewusst zu reifizieren. In der vorliegenden Replik setzen wir uns kritisch mit dem in dieser Zeitschrift veröffentlichten Vorwurf Nico Sonntags auseinander, wir wären bei unserer Analyse von ordoliberalen Netzwerken in Deutschland oberflächlich und intransparent vorgegangen, suggerierten die Realität eines kollektiv agierenden marktfundamentalen Netzwerkes und hätten damit womöglich sogar einem Verschwörungsdenken Vorschub geleistet.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Sociology and Political Science
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