Abstract
ZusammenfassungDer Beitrag befasst sich mit Überlegungen, die bei und über Korpusanalysen angestellt werden müssen, die im Zusammenhang mit Wörterbüchern angeboten werden. Dazu werden zwei exemplarische Forschungsfragen an jeweils zwei unterschiedliche Textkorpora gestellt: an eines der Metakorpora der Plattform DWDS (Berlin) und eines der Archive der Korpora des IDS (DeReKo I‑2023). Einmal geht es um Semantik und Pragmatik des Worts Alltagsrassismus, zum zweiten um eine DaF-relevante Frage, nämlich die nach der Häufigkeit verschiedener Arten von Artikelwörtern (einschließlich Begleiterpronomina). Substantive sollen – so die verbreitete Auffassung – immer »mit (bestimmtem) Artikel« gelernt werden. Aber kommen bestimmte Artikel wirklich am häufigsten vor? Im Zentrum des Beitrags stehen die Reflexionen, die bei der Korpusnutzung zu diesen Beispielfragen entstehen. Es wird dabei u. a. deutlich, dass es bei den heute verbreiteten integrierten Systemen aus Korpora und Wörterbüchern keineswegs nur darum geht, die quantitative und qualitative Beschaffenheit eines genutzten Korpus zu kennen, um Rechercheergebnisse angemessen einordnen zu können, sondern dass die digitalen Verbindungen von Korpora und Wörterbuch in Gestalt dieser Systeme den Komplexitätsgrad möglicher Reflexionen in problematischer Weise erhöhen.
Funder
Universität Duisburg-Essen
Publisher
Springer Science and Business Media LLC