1. Deutsche Klinik 1855, 1 u. 2. III, pg. 17
2. Guy's hosp. Reports. Vol. VIII. part. II.
3. Ueber Keratose Bres. 64. pg. 135.
4. Von der Ungefährlichkeit der modificirten Linearextraction, überzeugt (unter 94 Scleralextractionen zähle ich in der ersten Hälfte vier, in der zweiten nur einen Verlust, während nach einer Zusammenstellung von 396 in meiner Klinik vorgenommenen Lappenextractionen 48 unglückliche Ausgänge waren, also im ersteren Falle 5,3%, im zweiten 12,2%), habe ich auch bei Kindern diese Operation statt der Discision einigemal vorgenommen, da Jedermann zugeben wird, dass auch diese bei der vorsichtigsten Manipulation nicht immer ohne üblen Ausgang ist. Abgesehen von Linsenblähungen und hinteren Synechien, welche dann doch eine weitere Operation veranlassen, giebt es Fälle von angeborenen Cataracten, bei denen sich der Discision die grössten Schwierigkeiten bieten. Es zeigt sich nämlich oft bei solchen angeborenen Staaren eine starke Verdickung der Vorderkapsel, gewöhnlich verbunden mit einer auf Atropin sich sehr gering erweiternden Pupille, bei denen bei stärkeren Hebelbewegungen mit der Nadel eher ein Losreissen der Linse von der Zonula zinnii mit all' den schlimmen Folgen einer solchen Dislocation, als ein Einreissen der Linsenkapsel erfolgt, auch der langsame Erfolg und die oft 3–6 mal nothwendigen Wiederholungen haben besonders für zugereiste Patienten manches Missliche. Bis jetzt habe ich 6 mal bei Kindern unter zehn Jahren die modificirte Linearextraction versucht. Die Linsentrübungen waren theils angeboren, theils traumatischer Natur und der Erfolg sowohl in Bezug auf Sehvermögen als auf Zeitdauer der Heilung in allen Fällen sehr günstig. Das jüngste so operirte Kind war erst 9 Monate alt und hatte auf beiden Augen angeborenen Totalstaar mit, wie die seitliche Beleuchtung leicht nachweist, stark verdickter Vorderkapsel. Die Operation wurde natürlich unter Chloroformuarkose, der Schnitt nur 21/2′′' gross gemacht. Nach der Iridectomie wurde die verdickte Linsenkapsel mit dem Weber'schen Doppelhaken herausgezogen, worauf sich äusserst leicht die weiche Linse durch die Wunde entleerte. Die Heilung erfolgte in 7 Tagen. Beim zweiten Auge, das 8 Tage später operirt wurde, entstand ein kleiner Glaskörpervorfall, weil das Kind im dritten Acte aus der Narkose erwachte. In 9 Tagen war auch hier die Heilung vollendet. Die Bulbi waren während der ganzen Zeit nahezu vollkommen reizlos.