Abstract
ZusammenfassungDurch die fortschreitende Digitalisierung der Lebenswelt finden auch die literalen Praktiken des Lesens und Schreibens vermehrt in digitaler Modalität statt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, Erkenntnisse darüber zu liefern, (1) ob lebensweltlich mehrsprachige Jugendliche bei digitalen Praktiken von ihrer Mehrsprachigkeit Gebrauch machen und (2) in welchem Verhältnis ihre digitalen Praktiken zu ihrer mehrsprachigen Schreibfähigkeit stehen. Analysiert wurden Fragebogendaten zur Nutzung digitaler Medien und Testdaten zur multilingualen Schreibfähigkeit aus der Studie „Mehrsprachigkeit an der Schwelle zum Beruf (MEZ-2)“. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie zeigen, dass die untersuchten Jugendlichen (n = 277) in erheblichem Maß Gebrauch von mehrsprachigen Fähigkeiten in ihrer digitalen Lebenswelt machen. In der untersuchten Population konnten vier Typen mehrsprachiger digitaler Literalitätspraktiken unterschieden werden. Die Typen unterscheiden sich sowohl nach der Anzahl genutzter Sprachen beim digitalen Lesen und Schreiben (monolingual, zweisprachig oder mehrsprachig) als auch bezüglich der Häufigkeit der literalen Praxen. In Bezug auf das Verhältnis zwischen digitalen literalen Praktiken und multilingualer Schreibfähigkeit konnte, sprachübergreifend, kein systematischer Zusammenhang feststellt werden.
Funder
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Universität Hamburg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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