Abstract
ZusammenfassungIn der Psychoanalyse haben Indikationsfragen eine besondere Bedeutung. Eine Möglichkeit, die Indikation für eine psychoanalytische Behandlung zu prüfen, liegt in der sogenannten Probedeutung. Diese bleibt jedoch konzeptuell unterbestimmt. In der vorliegenden Arbeit wird nach einer kurzen Erörterung der Funktion einer Deutung eine Skizze dazu vorgelegt, wie Probedeutungen konzeptuell verstanden und klinisch eingesetzt werden können: Probedeutungen fußen auf einer konkordanten Probeidentifizierung, sie stellen ein Sich-Vorwagen dar und haben eine weniger gesättigte Form als spätere Deutungen. Ihre Wirkung zeigt sich oft erst in der Folgestunde, sodass ihre Funktion auch darin gesehen werden kann, die Fähigkeit eines analytischen Nacharbeitens eines Patienten oder einer Patientin zu prüfen.
Funder
Psychologische Hochschule Berlin gGmbH
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Psychiatry and Mental health,Clinical Psychology
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