Abstract
ZusammenfassungDie Uveitis anterior, eine Entzündung des vorderen Teils der Uvea (Iris, Ziliarkörper), ist die häufigste Form der Uveitis (58–90 %) [1, 2]. Sie kann nach verschiedenen Merkmalen wie zeitlichem Verlauf, Erscheinungsbild oder Ursache unterschieden werden. Klinische Anzeichen einer akuten Uveitis sind ziliäre Injektion, Vorderkammerzellen, Tyndall-Reaktion und Miosis, die zur Bildung posteriorer Synechien prädisponieren. Darüber hinaus können im Verlauf Komplikationen wie Makulaödem, Glaukom oder Katarakt auftreten. Für die richtige Therapie ist es wichtig, die Ursache der Uveitis zu kennen oder zumindest einige wichtige Ursachen auszuschließen. Durch eine ausführliche Anamnese und wenige gezielte diagnostische Maßnahmen wie Blutabnahme, Lungenröntgenaufnahme oder Vorderkammerpunktion können die wichtigsten und häufigsten Differenzialdiagnosen ausgeschlossen oder bestätigt werden. Dennoch kann bei 20–50 % der Patienten keine Ursache gefunden werden und sie werden als idiopathisch eingestuft [3]. Die häufigste nichtinfektiöse Ursache ist ein positiver HLA-B27-Status, der häufig mit Systemerkrankungen wie axialer Spondyloarthritis oder chronisch entzündlichen Darmerkrankungen assoziiert ist. Die Therapie besteht je nach Schweregrad der Entzündung in lokaler und/oder oraler Kortisontherapie oder in einer langfristigen kortisonsparenden Immunsuppression. Die infektiöse Uveitis anterior wird häufig durch Viren (Herpesvirus, Zytomegalievirus) oder auch Bakterien wie Borrelien oder Treponema pallidum verursacht. Die Therapie besteht hier – je nach Genese – in der Gabe von Antibiotika oder antiviralen Medikamenten. Zusätzlich kann topisches oder orales Kortison verabreicht werden, um die Entzündung zu unterdrücken. Sonderformen wie die Fuchs-Uveitis oder das Posner-Schlossmann-Syndrom sind pathognomonisch und können klinisch diagnostiziert werden.
Funder
Medical University of Vienna
Publisher
Springer Science and Business Media LLC