1. Es läßt sich zeigen, daß auch bei Vorhandensein anderer Energiespeicher (innere Energie der Molekelnrotation und Schwingung) in unserem Gebiet die kinetische Energie ein proportionales Maß der Gesamtenergie oder Temperatur bleibt, da eine Gleich-Verteilung auf alle Energieformen („Freiheitsgrade“) statthat.
2. Die exakte Begründung des scharfen Schmelzpunkts siehe S. 55.
3. Die Figuren 19 und 20 sind mit freundlicher Genehmigung des Verfassers und des Verlegers entnommen aus I. R. Katz, Die Quellung, Ergebn. d. exakten Natw. 3, 316 (1924). (Berlin, Julius Springer.)
4. Äußerst interessante Beobachtungen, die freilich noch nicht recht mechanisch zu deuten sind, hat man in dieser Richtung am Kautschuk gemacht. Unvulkanisierter Kautschuk ist im ungedehnten Zustand nach Aussage des Röntgenbilds amorph, d. h. eine Flüssigkeit, die Molekeln liegen ungeordnet in allen Richtungen. Dehnt man ihn aber, so zeigt er im gedehnten Zustand deutliche Krystallinterferenzen für Röntgenstrahlen, d. h. durch das Dehnen ist die Substanz oder ein Teil davon krystallisiert. Die Analogie ist vollständig, denn auch „Schmelzwärme“ tritt auf, der Kautschuk erwärmt sich bei der Dehnung. Ja, auch einen Schmelzpunkt haben diese Krystallite, oberhalb etwa 20° treten sie nicht mehr auf. Interessant für uns ist dabei, daß das bei der Kontraktion eintretende „Wiederschmelzen“ der Krystallite geradezu mit der Elastizität des Kautschuks ursächlich verknüpft zu sein scheint. Kühlt man nämlich den gedehnten Kautschuk unter den „Schmelzpunkt“ ab und verhindert so das Verschwinden der Krystallstrukturen — so zieht sich der Kautschuk nicht wieder zusammen, sondern tut das erst in dem Maße, wie er wärmer wird! Was diese Beobachtungen für den vulkanisierten Kautschuk zu sagen haben, der sich anders verhält, steht noch dahin.
5. Auch längeres Erhitzen auf etwa 1000°, das „Tempern“, bewirkt infolge Zerfalls des Carbids und Ausscheidung amorpher Kohle eine solche Wirkung.