1. Vgl. dazu z. B. die Untersuchungen Kurt von Fritz’ in: Die APXAI in der griechischen Mathematik, Archiv für Begriffsgeschichte, Band I, 1955, in denen dieser Zug der aristotelischen Wissenschaftsauffassung deutlich zum Ausdruck kommt, vor allem, a. a. o., S. 21, wo die aristotelische Definition des Wissens charakterisiert wird: „.. man weiß etwas, wenn man den Grund erkennt, warum es so ist, und damit die Gewißheit hat, daß es nicht anders sein kann. Eine Art, etwas auf diese Weise zu wissen, ist durch einen Beweis ...“ und dann zu den Eigenschaften der Prämissen, von denen dabei ausgegangen werden muß: ,,.. sie müssen wahr .., erste ..., unvermittelt ..., einsichtiger ... als das aus ihnen Geschlossene, früher ..., und das aus ihnen Geschlossene begründend . . sein”, vgl. auch die Erläuterungen dazu auf den folgenden Seiten dieser Arbeit.
2. Vgl. dazu mein Buch: Traktat über kritische Vernunft, Tübingen 1968, S. 13 ff. Bei Hugo Dingier — vgl. seine: Philosophie der Logik und Arithmetik, München 1931, S. 21 ff. — findet sich die Beschreibung einer Situation, die ihrer Struktur nach diesem Trilemma entspricht. Nur hat Dingier sie nicht als Trilemma identifiziert, weil er mit der fragwürdigen Idee der Selbstbegründung operieren zu können glaubte.
3. Vgl. dazu den Aufsatz von Wolfgang Stegmüller, Gedanken über eine mögliche rationale Rekonstruktion von Kants Metaphysik der Erfahrung, Teil I, Ratio, 9/1, 1967, Seite 20, Anm. 10, Teil II, Ratio, 10/1, 1968, S. 1., S. 25, S. 28, wo sogar die These aufgestellt wird, „daß das Ziel der aristotelischen Wissenschaftstheorie, wenn überhaupt, so prinzipiell nur mittels einer Theorie (oder besser: Metatheorie) von kantischer Prägung realisierbar ist“.
4. Vgl. Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Vorrede zur zweiten Auflage, Meiner-Ausgabe, Hamburg 1956, S. 31.
5. Schon in seinem ersten, bisher leider unveröffentlichten philosophischen Werk: Die beiden Grundprobleme der Erkenntnistheorie, bringt Popper eine Kritik und Revision der Kantschen Lösung und daran anschließend eine Kritik des Positivismus. Inzwischen hat er seine Ideen in einer Weise weiterentwickelt, die es erlauben, von einem neuen rationalen Kritizismus zu sprechen, in dem die Idee der Kritik radikalisiert und vom Rechtfertigungsdenken völlig gelöst wird; vgl. dazu u. a. seinen Aufsatzband: Conjectures and Refutations: The Growth of Scientific Knowledge, London 1963.