1. Der von Snow et al. (1986: 477) entwickelte Begriff der frame resonance bezeichnet die Notwendigkeit, daß zwischen den angebotenen Deutungsmustern und allgemeinen gesellschaftlichen Orientierungen - und seien es auch nur diffuse Unzufriedenheiten - eine Kongruenz oder zumindest eine Anknüpfungsmöglichkeit vorhanden sein muß.
2. Nicht zur Bewegung gezählt wurden jene Organisationen, die nicht dem mobilisierten Kern des Widerstands angehörten, auch wenn sie mit den Zielen der Bewegung übereinstimmten. Sie markierten als Verbündete und Sympathisanten den Kontext der Bewegung, nicht sie selbst. Dieses waren beispielsweise die SPD, Kirchen oder Gewerkschaften, welche die Ziele der Bewegung teilweise übernahmen, ohne mit ihr fest zusammenzuarbeiten. Vgl. dazu auch die Unterscheidung von Verbündeten, Sympathisanten und Bewegung bei Raschke 1985: 339f.
3. Auf der Ebene der dem politischen oder pragmatischen Umweltschutz verpflichteten, bundesweit tätigen Organisationen wurden die Mitgliederzeitungen des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU-Aktuell, BBU-Info-Dienst, Umwelt-Maganzin, BBUMagazin) sowie des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland (NATUR & UMWELT) einschließlich seiner niedersächsischen und bayerischen Landesverbände BUND-Niedersachsen und BN-Bayern analysiert. Aus dem Parteienbereich wurden die Mitgliederzeitungen der Grünen Niedersachsen (‘Grüne Illustrierte’, ‘Grüne Information’), der Grünen Bayern (‘Grüne Zeiten’), der Bundespartei Die Grünen (Grüner Basisdienst) sowie das Organ der Grünen im Bundestag (Grünes Bulletin) erfaßt. Der Zugriff auf die Bürgerinitiativen und Aktionsgruppen erfolgte anhand jener Zeitschriften, denen nach Auflagenhöhe, Größe des Verbreitungsgebiets sowie nach Einschätzung von Aktivisten besondere Bedeutung für die interne Verständigung zugeschrieben wurde. Als das zentrale Informations-und Diskussionsforum der bundesdeutschen Anti-AKW-Initiativen gilt die vom Göttinger und Lüneburger Arbeitskreis gegen Kernenergie (GAK/LAK) herausgegebene Zeitschrift ATOM. Sie wurde einschließlich ihrer Vorläufer ‘Atom Express’, ‘Atommüllzeitung’ und ‘Gorleben Aktuell’ analysiert. Für die bayerische Anti-AKW-Bewegung, die nach 1985 weitgehend mit der Anti-WAA-Bewegung zusammenfiel, wurde die von der Nürnberger Initiative gegen Atomanlagen (NIGA) im Auftrag der Landeskonferenz der Bayerischen Anti-AKW-Initiativen (LaKo) herausgegebene und umfangreich berichtende Zeitschrift ‘Radi-Aktiv’ untersucht. Von den an dem vorgesehenen Standort Wackersdorf ansässigen, bürgerlichen Initiativen kam die von der Amberger Bürgerinitiative gegen die WAA herausgegebene Zeitung ‘Der Oberpfälzer’ in die Auswahl, ferner die von Autonomen Gruppen produzierten Blätter ‘Wackerland News’ und ‘Der Opferpfälzer’.
4. Da die Aktionsgruppen keine Beiträge mit Sachargumenten als Hauptthema präsentierten, werden sie hier ausgeklammert.
5. Im Ergebnis zeigte sich eine Vielzahl von statistisch voneinander unabhängigen Argumentationsdimensionen.