1. Der Begriff „Balkankonflikt“ umfaßt hier den Prozeß der Auflösung des ehemaligen Jugoslawien in die sechs vormaligen jugoslawischen Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Montenegro (die zusammen die heutige Bundesrepublik Jugoslawien bilden) und Mazedonien. Lediglich innerhalb der Grenzen der drei erstgenannten — vor allem in Kroatien und in noch stärkerem Maße in Bosnien — hat es im Untersuchungszeitraum umfassendere kriegerische Kampfhandlungen gegeben. Der Konflikt innerhalb der Region Kosovo, die Teil Serbiens ist und später zum Fokus eines erneuten Balkankrieges werden sollte, wird hier nur insofern mit einbezogen, als er im Rahmen der Diplomatie der EG/EU eine Rolle gespielt hat. Vgl. zum Begriff Waldemar Hummer: „Balkankonflikt”, in: Wichard Woyke (Hrsg.): Handwörterbuch Internationale Politik, Opladen 1994, S. 22–37.
2. In die Abhandlung des Zeitraumes von 1991 bis Mitte 1994 sind zum Teil Vorarbeiten des Verfassers dieser Studie eingeflossen, die im einzelnen nicht näher gekennzeichnet werden. Vgl. Axel Lüdeke: „Die Rolle der EG/EU im Balkankonflikt (1991–1994). Europa auf dem Weg zur Gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik?“, unveröffentlichte Magisterarbeit, Universität Hamburg, Hamburg 1995.
3. Eric Remacle: „La politique étrangère européenne: de Maastricht à la Yougoslavie“ (Les Dossiers du GRIP, 167), Brüssel (März) 1992, S. 31.
4. James Gow verwendet als übergeordneten Begriff für den jugoslawischen Auflösungspro- zeß den rechtlichen Terminus „dissolution“, da er die Bezeichnungen „civil war”, „secession“ oder „succession” als unpräzise oder inkorrekt ansieht. Vgl. James Gow: Triumph of the Lack of Will. International Diplomacy and the Yugoslav War, London 1997, S. 4 f.
5. Vgl. Winfried Münster: „Entschlußkraft aus dem Zufall geboren“, in: SZ vom 29.06.1991.