1. Elektrolyse nennt man allgemein die Zersetzung der Elektrolyte unter dem Einfluß des Stromes, sei es, daß die Substanz sich in Lösung, sei es, daß sie sich in geschmolzenem Zustande befindet. Die Zersetzung der Elektrolyte in Lösung zum Zweck der Analyse wird Elektroanalyse genannt.
2. 1 Mol ist das Molekulargewicht einer Verbindung in Gramm ausgedrückt. Eine verdünnte Essigsäure, welche die Konzentration 1 Mol hat, enthält daher 60 g C2H402 im Liter, weil das Molekulargewicht von C2H4O2 gleich 60 ist. Wenn eine solche einmolare Essigsäure vollständig in ihre Ionen Wasserstoffion H und Acetion C2H8O2 dissoziiert wäre, so enthielte sie in absolutem Gewicht 1 g Wasserstoffionen und 59 g Acetionen. Diese Gewichte kommen aber nicht in Betracht, wenn man die Ionenkonzentration bezeichnen will, sondern die Ionenkonzentration des Wasserstoffes ist in diesem Falle gleich 1, und die Konzentration der Acetionen ist ebenfalls gleich 1.
3. Die vorhin ausgesprochene Proportionalität zwischen den Mengen desselben Stoffes und der Stromstärke wurde ebenfalls von Faraday entdeckt; jedoch nennt man gewöhnlich das obenerwähnte Gesetz kurz das von Faraday.
4. Andere Bezeichnungen dafür sind spezifisches Leitvermögen oder spezifisches Leitungsvermögen.
5. Es kommt darauf an, welcher Elektrolyt vorliegt. Werden beide Ionen abgeschieden, so trifft obiges zu; bei CuS04 beispielsweise nicht. Denn in diesem Falle entsteht pro Mol abgeschiedenes Cu je ein Mol H2SO4, und da diese besser leitet, als CuSO4, so nimmt der Widerstand im Verlauf der Elektrolyse ab und die Stromstärke steigt. Die Abnahme der Stromstärke zum Schluß rührt daher, daß dann nicht mehr Cu, sondern H2 abgeschieden wird, die Polarisation also zunimmt.