1. Dies resultiert vermutlich u.a. aus der Übersetzung des Begriffs capital, der mit Kapital oder Vermögen übersetzt wird. Die sinngemäß korrekte Übersetzung ist jedoch die Bezeichnung Vermögen, denn: “It is not true, accountants will insit, that the plant and machinery of a firm are capital; they are not capital, they are assets.” Hicks, J.: Capital Controversies Ancient and Modern, in: American Economic View, vol. 64, p. 307–316, zitiert bei: Farhauer, O.: Betriebsspezifisches Humanvermögen. Eine spieltheoretische Fundierung institutionenökonomischer Überlegungen, Diskussionspapier, Berlin, 2002, S. 1. Grundsätzlich wird der Begriff Humankapital regelmäßig dann verwendet, wenn der Kapitalcharakter herausgestellt werden soll. Der Kapitalcharakter resultiert aus der Interpretation der Investition in Bildung als eine Quelle für zukünftige Bedürfnisbefriedigung, zukünftiges Einkommen bzw. zukünftigen Wohlstand. Vgl. Becker, W., Humankapitalproduktion, 1999, S. 1. Darüber hinaus existieren einige „verwandte“ Begriffe, die für Forschungsansätze der Unternehmensbewertung eine wesentliche Rolle spielen. Hierzu zählen die Begriffe Wissenskapital, Intellectual Capital oder Intangible Assets. Vgl. Wall, F./ Gebauer, M.: Human Resource Accounting considered harmful...? Ein Stakeholder-orientierter Argumentationsleitfaden für ein neues altes Instrumentarium des Rechnungswesens, in: krp, 46. Jg. (2002), H. 5, S. 312. Allerdings beschreiben die verschiedenen Begriffe unterschiedlich weit gefasste Potenziale. So umfasst beispielsweise Intellectual Capital eine Vielzahl von Faktoren. Neben humanen Kapital steht das Strukturkapital einer Organisation, welches wiederum über das sog. Customer Capital (Kundenbeziehungen, Verhandlungsmacht) und Organizational Capital in Form von Unternehmenskultur charakterisiert wird. Das Organizational Capital wird wiederum gebildet aus dem Prozesskapital und dem Innovationskapital. Letzteres lässt sich über die Intagible Assets sowie Intellectuel Properties definieren. Vgl. Haller, A./ Dietrich, R.: Intellectual Capital Bericht als Teil des Lageberichts, in DB, 54. Jg. (2001), H. 20, S. 1046 sowie Frederiksen, J.V.: Human resource accounting: interests and conflicts, a discussion paper, hrsg. v. CEDEFOP — European Centre for the Development of Vocational Training, Thessaloniki, 1998, S. 17 ff. Das Strukturkapital beschreibt grundsätzlich die Fähigkeit einer Organisation, aus ihrem organisatorischen Wissen Vorteile zu generieren. Dieses den Hochschulen inkorporierte Strukturkapital soll in den folgenden Ausführungen unberücksichtigt bleiben. Grund ist der prinzipiell ähnliche Aufbau von Hochschulen in Deutschland, so dass hier geringe Unterschiede im Strukturkapital einzelner Hochschulen vermutet werden.
2. Vgl. Robbers, T.: Investitionen in das berufliche Humankapital und die Absicherung erwarteter Erträge: eine Analyse aus der Sicht neuerer ökonomischer Ansätze, Diss. (Münster, Univ., 1992), Bergisch Gladbach; Köln, 1993, S. 7 sowie auch Knoll, L./ Koss, B.: Spezifisches Humankapital: Ökonomische Theorie und betriebliche Praxis, in: ZfP, 9. Jg. (1995), H. 4, S. 413.
3. OECD: Human Capital Investment — an International Comparison, Paris, 1998, p. 9, zitiert bei: Healy, T.: Investing in Human Capital — the OECD view, in: Bildungsökonomie und neue Steuerung, hrsg. v. Weiß, M./ Weishaupt, H., Frankfurt a.M. u.a., 2000, S. 19. Die Kursivstellung erfolgt durch den Autor im Einklang mit der bisherigen Vorgehensweise dieser Arbeit.
4. Vgl. Rissiek, J.: Investitionen in Humankapital, Wiesbaden, Diss. (Ilmenau, Techn. Univ.), 1998, S. 17 f.
5. Vgl. Kemmler, W., Controlling, 1990, S. 16.