1. Obwohl Netzwerke derzeit ein aktuelles Thema der Sozial-und Wirtschaftswissenschaften darstellen, können Unternehmensnetzwerke aber nicht als grundsätzlich neue Form der Unternehmensorganisation angesehen werden. Vielmehr existierten Formen von Netzwerken bereits im Frühkapitalismus (Vgl. Sydow 1992, S. 54ff, S. 120; Vgl. dazu auch Männel 1996, S. 25). Auch hat sich die Netzwerkforschung bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit den Schriften von Georg Simmel (Vgl. dazu Simmel 1908), weiters in anthropologischen Studien von bspw. Levi-Strauss, Studien der Rollentheorie sowie mittels Studien seitens der Graphentheorie entwickelt (Vgl. Sydow 1992, S. 121). Zu der Entwicklung von Netzwerkansätzen in der betriebswirtschaftlichen Literatur Vgl. bspw. Backhaus, Meyer 1993; Schubert 1994, S. 14ff
2. Als Phänomen kann man den Netzwerkansatz insbesondere bezeichnen, da er sich die Betrachtung und Abbildung von realen Phänomen — in diesem Fall also die Zusammenarbeit von mehreren Objekten, hier Unternehmen — unter besonderen gestaltungsorientierten Gesichtspunkten zur Aufgabe gemacht hat. Vgl. dazu auch Bellmann, Hippe 1996a, S. 6; Hippe 1996, S. 24
3. Auf das Problem der Vielfalt an Definitionen und dem fehlenden theoretischen Hintergrund geht vor allem auch Sydow ein: „Das Fehlen einer geeigneten theoretischen Grundlage, aus der zum Beispiel Hypothesen zur Entwicklung und Strukturierung von Netzwerken, zum Verhalten von Netzwerkmitgliedern, zu den Bedingungen und Folgen bestimmter Netzkonfigurationen oder zur Abgrenzung eines Netzwerkes von seiner Umwelt abgeleitet werden können, wird allgemein beklagt.“ (Sydow 1992, S. 125)
4. Vgl. Gemünden 1990; DIN 69900, S. 2; Männel 1996 S. 25
5. Vgl. Thorelli 1986, S. 42, zur Grenzziehung von Netzwerken siehe auch Kutschker, Schmid 1995, S. 3