Author:
Zimmerer Alexander,Nonnemacher Lars,Fischer Maximilian,Gebhardt Sebastian,Hofer André,Reichert Johannes,Wassilew Georgi
Abstract
Zusammenfassung
Operationsziel
Durchführung eines Transfers des M. gluteus maximus mit Refixation am Trochanter major zur Therapie der glutealen Insuffizienz.
Indikationen
Symptomatische gluteale Insuffizienz mit Atrophie und fettiger Degeneration der Glutealmuskeln > 50 % (Grad 3 nach Quartile) bei guter Kraftentwicklung des M. gluteus maximus.
Kontraindikationen
Geringe Atrophie oder fettige Degeneration von weniger als 50 % der Glutealmuskulatur, eingeschränkte Kraft des M. gluteus maximus, Infektionen.
Operationstechnik
Zunächst wird die Fascia lata dorsal des M. tensor fasciae latae inzidiert, wobei die Inzision bis ca. 1,5 cm proximal des Beckenkammes reicht. Eine zweite Inzision halbiert den M. gluteus maximus in Längsrichtung der Muskelfasern und wird in Richtung der Fascia lata nach distal des Trochanter major fortgesetzt. Durch die Inzisionen resultiert ein dreieckiger Muskellappen, welcher angehoben und in einen vorderen und einen hinteren Teil geteilt wird. Der posteriore Lappen wird über den Schenkelhals nach ventral gelegt und an der vorderen Kapsel und vorderen Kante des Trochanter major fixiert. Der anteriore Lappen wird direkt auf das proximale Femur platziert. Hierfür wird mit einer Kugelfräse eine Rinne im Bereich des proximalen Femurs präpariert, um den künftigen Footprint anzufrischen. Der anteriore Lappen wird von der Spitze des Trochanter major in Richtung des Ansatzes des M. vastus lateralis positioniert. Anschließend wird der anteriore Lappen mit transossären Nähten an der geschaffenen Rinne und unter dem angehobenen M. vastus lateralis in 15° Abduktion des Beines fixiert. Zur zusätzlichen Stabilisierung des sehnigen Teils des anterioren Lappens wird distal des Trochanter major eine Schraube eingebracht. Der M. vastus lateralis wird an der distalen Spitze des anterioren Lappens befestigt, und der verbleibende M. gluteus maximus wird mit der Fascia lata vernäht, um den anterioren Lappen abzudecken. Ergänzend kann ein Lappen des M. tensor fasciae latae mobilisiert und auf die Rekonstruktion adaptiert werden. Schichtweiser Wundverschluss.
Ergebnisse
Die gezeigte Technik eines M.-gluteus-maximus-Transfers stellt eine Methode zur Behandlung chronischer glutealer Insuffizienzen dar und verbessert in kurzzeitigen Follow-ups die Abduktionsfunktion sowie das Gangbild. Es wurden 15 Patienten (durchschnittliches Alter zum Operationszeitpunkt 62 Jahre) nach einem durchschnittlichen Follow-up von 2,5 Jahren nachuntersucht. Der modified Harris Hip Score (mHHS) verbesserte sich von 48 Punkten präoperativ auf 60 Punkte zum Follow-up. Präoperativ wiesen 100 % ein positives Trendelenburg-Zeichen auf, zum Follow-up Zeitpunkt waren es ca. 50 %.
Funder
Universitätsmedizin Greifswald
Publisher
Springer Science and Business Media LLC