1. Die Bemerkungen vonv. Stein (dieOhm vermißt) in seinem Werk über den Schwindel 1910, die den Lichttonus betreffen, zeigen deutlich, daßStein tatsächlich auch eine direkte Lichtwirkung auf die Opticusmuskulatur angenommen hat. Sie lauten folgendermaßen: „v. Stein (1900) hat gezeigt, daß das Licht eine tonisierende Wirkung auf die Muskulatur ausübt. Es existiert also außer Labyrinthtonus (Ewald) noch ein Lichttonus (v. Stein). Ob die Lichtempfindungen direkt auf die Muskulatur oder durch Vermittlung des Vestibularapparates wirken, läßt sich einstweilen endgültig nicht entscheiden. Wahrscheinlich ist es, daß die Opticusmuskulaturverbindung ein selbständiges System bildet. Dafür spricht 1. die korrigierende Wirkung des Lichtes auf die Bewegungen bei Abwesenheit der Labyrinthe, 2. auch bei Gleichgewichtsstörungen infolge von Labyrinthaffektion treten dieselben schärfer und prompter nach Augenschluß zutage hervor. 3. Zugunsten eines selbständigen Systems spricht auch der Lichtversuch: verschiedene Muskelgruppen kontrahieren sich bei Bewegungen in den drei Dimensionen.“ (v. Stein), Schwindel 1910. S. 370. Leipzig: Oskar Leiner.)
2. Sie sind übrigens nicht vonBarany sondern 1901 von Lyon entdeckt.
3. Lorento de No (Physiologie des Labyrinthes, Erg. Physiol.32, 73. München: Bergmann 1931) tritt neuerdings wiederholt für die Wichtigkeit der Substantia reticularis ein, also außerhalb des hinteren Längsbündels.