Erfahrungen mit wechselseitigen Untersuchungen (Peer-to-Peer): eine Querschnittsstudie unter Studierenden nach dem Untersuchungskurs

Author:

Scheins Hanna,Braun Gracia,Krumpholtz Yelda,Weltermann Birgitta

Abstract

Zusammenfassung Hintergrund Die körperliche Untersuchung ist eine medizinische Kernkompetenz. Die wechselseitigen Untersuchungen (Peer-to-Peer-Untersuchung [PPE]) in Kleingruppen mit teilweisem Entkleiden sind eine bewährte didaktische Methode. Studien deuten jedoch auf eine Beeinträchtigung der Lernprozesse durch PPE hin. In dieser Studie wurden Studierende nach ihren Erfahrungen mit PPE und Präferenzen für die Kurzentwicklung befragt. Methoden Diese webbasierte Querschnittsstudie befragte Medizinstudierende, die den Untersuchungskurs vor 2–4 Semestern absolviert hatten. Der Fragebogen erfasste soziodemografische Merkmale der Studierenden, ihre Erfahrungen mit wechselseitiger Untersuchung und ihre Präferenzen für die Verbesserung des Kursformats. Ein logistisches Regressionsmodell analysierte den Zusammenhang zwischen der Bereitschaft der Studierenden zu PPE und den Präferenzen für eine Weiterentwicklung des Lernformats. Ergebnisse Die Rücklaufquote betrug 39,5 % (n = 156), 73,4 % waren weiblich. Die Mehrheit stimmte PPE zu: Untersucht zu werden, ist eine wichtige Erfahrung für zukünftige Ärzte (96,5 %, n = 138), wechselseitiges Untersuchen ist eine geeignete Lehrmethode (89,5 %, n = 128) und das Wohlbefinden nahm im Kursverlauf zu (75,2 %, n = 107). Allerdings waren 13,3 % (n = 19) der Studierenden nicht bereit, sich untersuchen zu lassen, und 22,4 % (n = 32) waren nicht bereit, sich an ≥ 1 Körperteil untersuchen zu lassen. Über ≥ 1 Lernbeeinträchtigung durch PPE berichteten 31,5 % (n = 45) und 12,2 % (n = 17) fühlten sich zur Teilnahme gezwungen. Die Studierenden wählten durchschnittlich 5,8 von 14 (SD 1,9) der Vorschläge zur Anpassung des Kursformats. Studierende, die nicht bereit waren, an der wechselseitigen Untersuchung von ≥ 1 Körperregion teilzunehmen (23,8 %, n = 34), wünschten signifikant häufiger Kursmodifikationen: Training zuerst an Dummys (35,3 % vs. 12 %, p = 0,005) oder Schauspielpatienten (23,5 % vs. 5,6 %, p = 0,005), Raumtrennung durch Vorhänge (54,8 % vs. 17,9 %, p < 0,001) und gleichgeschlechtliche Tutoren (24,2 % vs. 1,9 %, p < 0,001). Zusammenfassung Die meisten Studierenden bewerten die wechselseitige Untersuchung positiv, doch waren etwa 30 % unzufrieden mit PPE. Optionen zur Weiterentwicklung des Lehrformats wurden insbesondere von den Studierenden bevorzugt, die sich mit einer wechselseitigen Untersuchung eher unwohl fühlten.

Funder

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Publisher

Springer Science and Business Media LLC

Subject

Ocean Engineering

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