Abstract
ZusammenfassungDas vordere Kreuzband (VKB) ist essenziell für die Stabilität des Kniegelenks. Die VKB-Ruptur stellt eine der häufigsten Sportverletzungen dar, mit einer hohen Inzidenz besonders bei Sportarten, die Drehbewegungen und abrupte Richtungswechsel erfordern. VKB-Verletzungen sind selten isoliert und oft von Meniskus- und anderen Kniebinnenverletzungen begleitet, die das Arthroserisiko erhöhen. Das Verletzungsspektrum des VKB umfasst Zerrungen, Teilrupturen und vollständige Rupturen. Die Magnetresonanztomographie (MRT) spielt eine zentrale Rolle in der Diagnostik, da sie nicht nur das VKB, sondern auch begleitende Verletzungen präzise darstellen kann. Protonendichte- und T2-gewichtete Sequenzen eignen sich besonders zur Beurteilung des VKB, welches in der Regel in allen Ebenen gut sichtbar und bewertbar ist. Neben der Darstellung der Faserunterbrechung als direktem Zeichen und zentralem diagnostischem Indikator einer VKB-Ruptur gibt es zahlreiche weitere direkte und indirekte Anzeichen einer VKB-Verletzung in der MRT. Dazu gehören abnormale Faserorientierungen, Signalerhöhungen sowie eine anteriore Subluxation der Tibia im Verhältnis zum Femur. Die häufig mit VKB-Rupturen assoziierten Knochenmarködeme sind oft hinweisend auf den zugrundeliegenden Verletzungsmechanismus. Die Therapie der VKB-Rupturen kann konservativ oder operativ sein, abhängig von verschiedenen Faktoren wie dem Aktivitätsniveau des Patienten und dem Vorhandensein von Begleitverletzungen. Die präzise und umfassende Beschreibung von VKB-Verletzungen durch die Radiologie ist entscheidend für die optimale Therapieplanung. Die anterolaterale Rotationsinstabilität (ALRI) des Kniegelenks kennzeichnet einen Zustand übermäßiger lateraler und rotatorischer Beweglichkeit der Tibia im Verhältnis zum Femur im anterolateralen Kniebereich. Diese Instabilität wird primär durch eine Ruptur des VKB verursacht, wobei dem vor etwa 10 Jahren wiederentdeckten anterolateralen Ligament (ALL) ebenfalls eine Rolle bei der Stabilisierung des Knies zugeschrieben wird. Obwohl die ALRI in erster Linie durch klinische Untersuchungen diagnostiziert wird, ist die MRT unerlässlich für das Erkennen von Verletzungen am VKB, ALL und anderen Kniebinnenstrukturen, was essenziell für die Entwicklung einer optimalen Behandlungsstrategie ist.
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