Author:
Schreyer Andreas G.,Dendl L. M.,Antoch G.,Layer G.,Beyer L.,Schleder S.
Abstract
Zusammenfassung
Ziel
Interdisziplinäre Tumorkonferenzen (Boards) sind regelmäßig stattfindende Konferenzen, bei denen unter medizinischen Experten verschiedener Fachrichtungen versucht wird, einen für den Patienten optimierten Behandlungsplan zu erstellen. Die Anwesenheit eines radiologischen Facharztes ist in nahezu allen relevanten Boards medizinisch unumgänglich. Um die aktuelle Beanspruchung der Radiologie durch derartige Boards systematisch zu evaluieren und auch um aktuelle Zahlen zur möglichen zukünftigen Personalplanung zu liefern, haben wir eine aktuelle Standortbestimmung in der Radiologie in Deutschland durchgeführt.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Online-Umfrage. Zur Teilnahme aufgefordert waren alle 33 Lehrstuhlinhaber in der Radiologie sowie nach dem Zufallsprinzip weitere 50 ausgewählte Chefärzte für Radiologie an Krankenhäusern der Schwerpunkt-, oder Maximalversorgung (im Folgenden „Schwerpunktkliniken“ genannt).
Ergebnisse
Es nahmen 26 von 33 radiologischen Instituten (79 %) der Universitätskliniken und 28 von 50 Instituten (56 %) der Schwerpunktkliniken teil. Die Gesamtzahl der durchgeführten Tumorboards beträgt im Durchschnitt 3,3 pro Tag bzw. 16,7 pro Woche an Universitätskliniken und 2,6 pro Tag bzw. 13 pro Woche an Schwerpunktkliniken. Es ergibt sich ein durchschnittlicher zeitlicher Aufwand unter Berücksichtigung der Vorbereitungs- und Durchführungszeit sowie der Durchführungshäufigkeiten von 33,1 h/Woche an Universitätskliniken und 18,2 h/Woche an Schwerpunktkliniken. Dies entspricht bei einer 42-Stunden-Woche an Universitätskliniken 78,8 % und bei einer 40-Stunden-Woche an Schwerpunktkliniken 45,5 % einer Facharztstelle, die für interdisziplinäre Tumorboards notwendig sind.
Schlussfolgerung
Die „sprechende“ Radiologie mit ihren interdisziplinären Tumorboards stellt ein klinisches Selbstverständnis unter aktiver Teilnahme und Moderation durch die Radiologie dar, welches die Patientenversorgung evidenzbasiert verbessert. Dennoch muss bei der in der Medizin vorherrschenden Ressourcenknappheit für künftige Diskussionen bezüglich einer personellen Kompensation die hier erhobene Datengrundlage bzgl. des Personalaufwands der klinischen Radiologie für die Teilnahme an Tumorboards bedacht werden.
Funder
Medizinische Hochschule Brandenburg CAMPUS gGmbH
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Radiology, Nuclear Medicine and imaging
Cited by
4 articles.
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