Author:
Schmitz-Rixen Thomas,Löffler Ann-Kathrin,Steinbauer Markus,Grundmann Reinhart T.
Abstract
Zusammenfassung
Zielsetzung
Die Daten für die Jahre 2020 und 2021 des Registers des Deutschen Instituts für Gefäßmedizinische Gesundheitsforschung (DIGG) der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin zur Versorgung der rupturierten abdominellen Aortenaneurysmen (rAAA) werden vorgestellt.
Methodik
Die Versorgung eines rAAA meldeten im Jahr 2020 58 von 148 (38,5 %) und im Jahr 2021 57 von 156 (36,5 %) der am Register teilnehmenden Kliniken. Zur Auswertung kamen die Daten von insgesamt 574 Patienten mit rAAA.
Ergebnisse
231 (40,2 %) Patienten wurden mit EVAR und 343 (59,8 %) mit OR versorgt. Patienten mit gedeckter Ruptur machten bei EVAR 91,1 % (204/224) aus, bei OR waren es 75,2 % (255/339) (p < 0,001). Umgekehrt betrug der Anteil der Patienten mit freier Ruptur bei EVAR 8,9 %, bei OR 24,8 %. Die Klinikletalität machte bei EVAR 19,0 % (44/231), bei OR 32,1 % (110/343) aus (p < 0,001). Für die gedeckte Ruptur betrug sie bei EVAR 14,7 % (30/204), bei OR 27,8 % (71/255) (p < 0,001). Bei freier Ruptur ergab sich bei EVAR eine Klinikletalität von 65 % (13/20), bei OR von 45,2 % (38/84) (p = 0,027). Die Klinikletalität war vom Alter der Patienten abhängig, Patienten über 80 Jahre wiesen bei EVAR eine Klinikletalität von 27,8 % (20/72), bei OR von 60 % (39/65) auf (p < 0,001). Die Klinikletalität betrug bei den Frauen bei EVAR 21,4 % (9/42) vs. 48,5 % (33/68) bei OR (p = 0,030). Bei den Männern waren es 18,5 % (35/189) bei EVAR vs. 28,0 % (77/275) bei OR (p = 0,018). Krankenhausaufenthaltsdauer und Verweildauer auf der Intensivstation waren bei EVAR signifikant kürzer als bei OR.
Schlussfolgerung
Patienten mit endovaskulärer und offener Versorgung eines rAAA waren nicht ganz vergleichbar, der Anteil an Patienten mit freier Ruptur war bei OR signifikant höher und der Aneurysmadurchmesser tendenziell größer. Nichtsdestoweniger bestätigen die Ergebnisse der Jahre 2020/2021 die Aussagen der Leitlinien, nach denen, wenn technisch machbar, beim rAAA das endovaskuläre Vorgehen dem offenen vorzuziehen ist.
Funder
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE)
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Cardiology and Cardiovascular Medicine,Surgery