1. Ich bemerke hier, dass besonders in der Vertheilung der Balken ein grosser Unterschied zwischen der Menschen- und Ochsenmilz existirt, indem in letzterer, sowie auch in der Schaafsmilz die Balken unendlich viel reicher, viel kleiner und mehr ramificirt sind, so dass sie nur äusserst kleine Räume zwischen sich lassen.
2. Aehnlich wie in der Milz des Neugebornen mag es sich auch in der Schaafs-und Ochsenmilz verhalten; auch dort habe ich kaum eine Andeutung der capillären Venen finden können, sondern finde zwischen den feinsten Balken nur das feine Netz, analog dem intervasculären Gewebe der Menschenmilz.
3. In einer anderen Milz, die von einem atrophischen 10jährigen Mädchen herstammt, welche an Coxitis zu Grunde ging, fand ich ziemlich reichliches goldgelbes Pigment in den Maschen des intervasculären Netzgewebes abgelagert.
4. Auf einige feine Pseudonetze will ich noch hier aufmerksam machen. bei zu sehr erhärteten blutreichen Milzen bekommt man auf feinen Schnitten zuweilen Durchschnitte grösserer Venen, die ganz mit Blutkörperchen ausgefüllt sind, so dass letztere zumal bei der Behandlung mit Glycerin ein feines Netzwerk simuliren können die Regelmässigkeit, das Mosaikartige des Bildes, besonders aber ein gutes Auge und das Studium von Blutkörperchen in verschiedenen Reagentien, schützt hier vor Verwechselungen—Auch das in den Milzvenen (wenngleich sehr selten) geronnene Fibrin kann zu Pseudonetzen Veranlassung geben, wenn man flüchtig beobachtet.