Author:
Baunacke Martin,Groeben Christer,Borkowetz Angelika,Uhlig Annemarie,Leitsmann Marianne,Volkmer Björn,Thomas Christian,Huber Johannes
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Behandlung von Harninkontinenz und erektiler Dysfunktion verbessert die Lebensqualität vieler Patienten. Insbesondere die Endoprothetik mit Sphinkter- und Penisprothesen erzielt hierbei sehr gute Ergebnisse, wenn konservative Therapieoptionen ausgeschöpft sind. Ziel dieser Studie ist eine Darstellung der Entwicklung und aktuellen Versorgungslage der Sphinkter- und Penisprothesenimplantation in Deutschland.
Material und Methoden
Wir führten eine Analyse der Diagnosis-Related-Groups-Abrechnungsdaten in Deutschland im Zeitraum von 2006 bis 2016 durch. Die Versorgungslage im Jahr 2016 beschrieben wir auf Basis der Qualitätsberichtsdaten der deutschen Krankenhäuser.
Ergebnisse
Von 2006 bis 2012 stieg die Zahl der implantierten Sphinkterprothesen in Deutschland von 739 auf 1112 (p < 0,001) und die Zahl der implantierenden Kliniken von 129 auf 206 (p < 0,001). Von 2012 bis 2016 fielen die Fallzahlen auf 980 und die Zahl der Kliniken auf 198. Im Jahr 2016 implantierten 168 (88 %) urologische Kliniken 1–9 Sphinkterprothesen und 23 (12 %) Kliniken ≥ 10 Sphinkterprothesen. Die 10 Top-Kliniken (≥20 Sphinkter) implantierten 34 % (283/839) aller Sphinkter. Von 2006 bis 2013 stieg die Zahl der implantierten Penisprothesen kontinuierlich von 263 auf 503 (p < 0,001) sowie die Zahl der implantierenden Kliniken von 71 auf 107 (p < 0,001). Von 2013 bis 2016 stagnierte die Fallzahl (p = 0,9) und die Zahl der implantierenden Kliniken (p = 0,5). Der Anteil implantierter Penisprothesen im Rahmen von Geschlechtsumwandlungen stieg von 17 % im Jahr 2006 auf 25 % im Jahr 2016 (p = 0,03). Im Jahr 2016 implantierten 83 (85 %) urologische Kliniken 1–6 Penisprothesen und 14 (15 %) Kliniken ≥ 7 Prothesen. Die 7 Top-Kliniken (≥20 Prothesen/Jahr) implantierten 232/448 (52 %) der Prothesen.
Diskussion
Der Versorgungsstand der urologischen Endoprothetik in Deutschland zeigt eine deutliche Zentrenbildung, aber auch eine große Zahl von Kliniken mit geringer Fallzahl. Seit 2012/2013 zeigt sich eine Stagnation der Fallzahlen von Penis- und Sphinkterprothesenimplantationen, die in Zusammenschau mit den Prostatektomiefallzahlen eine Unterversorgung vermuten lässt.
Funder
Technische Universität Dresden
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Cited by
4 articles.
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