Author:
Wenzel Mike,Banek Séverine,Chun Felix K. H.,Mandel Philipp
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapielandschaft des metastasierten hormonsensiblen Prostatakarzinoms (mHSPC) hat sich in den letzten Dekaden grundlegend von einer alleinigen Androgendeprivationstherapie (ADT) hin zu einer intensivierten Kombinationstherapien gewandelt.
Fragestellung
Inwieweit haben die Daten der prospektiven Phase-III-Studien Einzug in den klinischen Alltag in der Behandlung des mHSPC innerhalb der letzten 5 bzw. 10 Jahre erhalten.
Ergebnisse
Insgesamt konnten für die vorliegende Studie 1098 mHSPC-Patienten mit einem medianen Alter bei Metastasierung von 70 Jahre und einem medianen prostataspezifischen Antigen (PSA) von 43 ng/ml inkludiert werden. Signifikante Unterschiede zeigten sich bzgl. des PSA-Nadirs beim mHSPC nach Jahresstratifizierung. Ebenso zeigten sich signifikante Unterschiede bezüglich der eingesetzten Systemtherapien beim mHSPC und metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC; p < 0,001). Bezüglich der jährlichen Änderungsraten („estimated annual percentage changes“, EAPC) der letzten 10 Jahre zeigte sich ein signifikanter Abfall der ADT-Monotherapie von 85 % (2013) zu 29 % (2023, EAPC: −12 %, p < 0,001). Umgekehrter Weise zeigt sich ein signifikanter Anstieg von Substanzen zur Blockade des Androgenrezeptorsignalweges (ARSI) von 6 % in 2013 auf 55 % in 2023 (EAPC: +21,7 %, p < 0,001). Bezüglich der Docetaxel-Chemotherapie zeigt sich über die letzten 10 Jahre ein glockenhafter Verlauf von 8 % in 2013 zu 25 % in 2019 und einem Abfall auf 0 % in 2023. Der Anteil der Triplet-Therapien lag 2023 bei 16 %.
Schlussfolgerung
Innerhalb der letzten 10 Jahre zeigt sich eine Adaptation der Phase-III-Studien zur intensivierten Kombinationstherapien beim mHSPC in der klinischen Realität mit dem häufigsten Einsatz von ARSI und Triplet-Therapie beim mHSPC.
Funder
Universitätsklinikum Frankfurt
Publisher
Springer Science and Business Media LLC