Author:
Putz Juliane,Borkowetz Angelika,Schlumberger Gina Benita,Huber Johannes,Thomas Christian
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Anlage eines Hautstomas nach exenterativen Beckeneingriffen stellt für Betroffene einen drastischen Einschnitt in die körperliche Integrität dar. Vielfach führen ästhetische und funktionelle Bedenken dazu, dass wasserbezogene Angebote zur Rehabilitation nicht genutzt werden.
Fragestellung
Ziel war es, im Rahmen des Pilotprojekts „UROAquaFIT“ die Möglichkeit einer wasserbezogenen Rehabilitationsmaßnahme für Patienten nach Zystektomie mit inkontinenter Harnableitung zu evaluieren.
Methode
Im Rahmen des Pilotkurses „UROAquaFIT“ wurde Patienten nach radikaler Zystektomie mit inkontinenter Harnableitung die Möglichkeit einer wasserbezogenen Rehabilitationsmaßnahme angeboten. Aufgeteilt in Kleingruppen erfolgte ein Wassergymnastikkurs unter Anleitung einer Physiotherapeutin und einer Stomatherapeutin unter ärztlicher Aufsicht. Daten zur Lebensqualität und der persönlichen Beurteilung des Kurses mittels Fragebögen wurden vor Beginn und 6 Monate nach Kursende erhoben und qualitativ ausgewertet. Darüber hinaus erfolgte eine Literaturrecherche (MEDLINE) zum Thema Aquagymnastik in der Onkologie.
Ergebnis und Diskussion
Das Kursangebot wurde von allen Teilnehmern als durchweg positiv und bereichernd empfunden. Wohlbefinden und Selbstwertgefühl der Probanden konnten gesteigert werden. Wassergymnastik unter gezielter physio- und stomatherapeutischer Anleitung kann somit eine höchst effektive Rehabilitationsmaßnahme für Patienten nach inkontinenter Harnableitung darstellen. Darüber hinaus stärkt sie die körperliche Integrität der Betroffenen und erweitert somit die Möglichkeiten der sozialen Reintegration. Diese Form der Therapie sollte als fester Baustein in der Rehabilitation nach exenterativen Beckeneingriffen mit Stomaanlage verankert werden.
Funder
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der Technischen Universität Dresden
Publisher
Springer Science and Business Media LLC