Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Für die Gesundheitsförderung und Prävention hat die Lebenswelt Kommune eine zentrale Bedeutung. Hierbei spielt es eine wichtige Rolle, über welche Kapazitäten eine Kommune verfügt, um Menschen durch Gesundheitsförderung zu erreichen. Wenn es um die Skalierung von Projekten der Bewegungsförderung (BIG [Bewegung als Investition in Gesundheit] und GESTALT [Gehen, Spielen und Tanzen Als Lebenslange Tätigkeiten]) in Kommunen geht, ist es daher wichtig, ein Evaluationstool zu entwickeln, um solche Kapazitäten messbar zu machen.
Ziel der Arbeit
Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein Kapazitätsfragebogen zur eigenständigen Evaluation durch kommunale Akteure entwickelt und im Rahmen einer Think-aloud-Studie überprüft und angepasst.
Methode
Basierend auf bestehenden Evidenzen wurde ein Kapazitätsfragebogen entwickelt, welcher anschließend in einer Think-aloud-Studie durch 6 Koordinator*innen bearbeitet wurde. Die erhobenen Daten wurden anschließend in einer qualitativen Inhaltsanalyse unter Einbezug der Response-process-Theorie analysiert und der Fragebogen angepasst.
Ergebnisse
Von den Teilnehmer*innen wurden insgesamt 81 sog. Errors in 4 Kategorien identifiziert: 1) Verständnis („comprehension“), 2) Abruf („retrieval“), 3) Bewertung („judgement“), 4) Antwort („response“). Diese wurden anschließend angepasst. Der finale Fragebogen zur Evaluation durch die kommunalen Akteure umfasst 63 Items in den sechs Themenbereichen „Beteiligung“, „verantwortliche lokale Führung“, „vorhandene Ressourcen“, „Vernetzung und Kooperation“, „Gesundheitsversorgung“ und „BIG-spezifische Fragen“.
Schlussfolgerung
Der Fragebogen liefert partizipativen Projekten zur Bewegungsförderung im kommunalen Setting eine Möglichkeit zur pragmatischen Messung von Kapazitäten.
Funder
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Reference25 articles.
1. Böhme C, Reimann B (2018) Integrierte Strategien kommunaler Gesundheitsförderung. Rahmenbedingungen, Steuerung und Kooperation. Ergebnisse einer Akteursbefragung. Deutschland. Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin
2. Brush BL, Mentz G, Jensen M, Jacobs B, Saylor KM, Rowe Z, Israel BA, Lachance L (2019) Success in long-standing community-based participatory research (CBPR) partnerships: A scoping literature review. Health Educ Behav 47:556–568. https://doi.org/10.1177/1090198119882989
3. Frommann U (2005) Die Methode „Lautes Denken “. https://www.e-teaching.org/didaktik/qualitaet/usability/Lautes%20Denken_e-teaching_org.pdf. Zugegriffen: 17.04.2023
4. Funk SC, Schaefer I, Kolip P (2019) Was fördert die Verstetigung von Strukturen und Angeboten der Gesundheitsförderung? Gesundheitswesen 81:38–42. https://doi.org/10.1055/s-0042-116437
5. GKV-Spitzenverband (2020) Leitfaden Prävention – Handlungsfelder und Kriterien nach § 20 Abs. 2 SGB V. https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/krankenversicherung_1/praevention__selbsthilfe__beratung/praevention/praevention_leitfaden/2021_Leitfaden_Pravention_komplett_P210177_barrierefrei3.pdf. Zugegriffen: 17.04.2023