Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Fachkräftemangel erfordert die Förderung der Gesundheit und Arbeitszufriedenheit von angehenden Pflegefachpersonen. Ziel war es, die Wirksamkeit einer Teilnahme an einer dreiteiligen Präsenz-Workshopreihe „Gesunder Start“ (Bedarfserhebung, Bewegung, Entspannung) auf gesundheits- und arbeitsbezogene Outcomes bei Pflegeauszubildenden zu prüfen.
Material und Methoden
Für die quasirandomisierte kontrollierte Studie (DRKS00026027) wurden Pflegeauszubildende im ersten Ausbildungsjahr rekrutiert. Pro Pflegeschule (n = 3) wurde eine Klasse der Interventionsgruppe (IG; n = 47) und eine der Wartekontrollgruppe (WKG; n = 52) zugeteilt. Das primäre Outcome war das Stresserleben (Perceived Stress Scale [PSS-10]). Sekundäre Outcomes beinhalteten weitere gesundheits- und arbeitsbezogene Endpunkte sowie die subjektive Bewertung der Workshops. Die Teilnehmenden wurden vor dem Start des ersten Workshops und 0,5, 2,5 sowie 4 Monate nach dem letzten Workshop (nur IG) per Online-Survey befragt. Nach 2,5 Monaten erhielt die WKG die Intervention.
Ergebnisse
Nach 0,5 Monaten verbesserte sich der PSS-10-Score der IG, wohingegen sich die Werte der WKG verschlechterten. Der Unterschied zwischen den Gruppen war bei der Gesamtskala des PSS-10 nicht signifikant (p = 0,06). Der Unterschied zwischen den Gruppen war für die PSS-10-Subskala „Hilflosigkeit“ signifikant (p = 0,01; d = 0,67; 95 %-KI: 0,14–1,20). Nach 2,5 Monaten gab es keinen Unterschied mehr zwischen den Gruppen (PSS-10-Gesamtskala p = 0,87). Bei den sekundären Outcomes zeigten sich ebenfalls Unterschiede zwischen den Gruppen (p < 0,05), die auf Veränderungen nach 2,5 als auch 4 Monaten hindeuten. Die Zufriedenheit mit den Workshops war insgesamt eher hoch (M = 4,0; SD = 1,0; Skala 1–5).
Schlussfolgerung
Die langfristige Wirksamkeit von Interventionen für Auszubildende in der Krankenpflege sollte verbessert werden, um den schädlichen Folgen der zunehmenden Arbeitsanforderungen dieser Gruppe entgegenzuwirken.
Funder
BARMER Krankenkasse
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Reference31 articles.
1. Barthelmes I, Bödeker W, Sörensen J, Kleinlercher K‑M, Odoy J (2019) iga.Report 40. Wirksamkeit und Nutzen arbeits-weltbezogener Gesundheitsförderung und Prävention. Zusammenstellung der wissenschaftlichen Evidenz 2012 bis 2018. iga, Dresden
2. Baxter S, Sanderson K, Venn AJ, Blizzard CL, Palmer AJ (2014) The relationship between return on investment and quality of study methodology in workplace health promotion programs. Am J Health Syst Pharm 28(6):347–363. https://doi.org/10.4278/ajhp.130731-lit-395
3. Beierlein C, Kovaleva A, László Z, Kemper C, Rammstedt B (2014) GESIS-Working Papers 2014|33. Eine Single-Item-Skala zur Erfassung der Allgemeinen Lebenszufriedenheit: Die Kurzskala Lebenszufriedenheit‑1 (L-1). GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Köln
4. Brähler E, Mühlan H, Albani C, Schmidt S (2007) Teststatistische Prüfung und Normierung der deutschen Versionen des EUROHIS-QOL Lebensqualität-Index und des WHO‑5 Wohlbefindens-Index. Diagnostica 53(2):83–96. https://doi.org/10.1026/0012-1924.53.2.83
5. Breinbauer M (2020) Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastungen in der Pflege. Eine empirische Untersuchung in Rheinland-Pfalz, 1. Aufl. Springer, Wiesbaden