Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Während der COVID-19-Pandemie („coronavirus disease 2019“) kam es immer wieder zu Widerständen gegenüber nachweislich wirksamen Präventionsmaßnahmen. Eine solche durch Verärgerung und negativen Kognitionen gekennzeichnete „Reaktanz“ erleben Menschen (gemäß der psychologischen Reaktanztheorie) bei einer wahrgenommenen Bedrohung subjektiv wichtiger Freiheiten oder wahrgenommenen Versuchen, ihre Einstellungen oder ihr Verhalten zu ändern.
Fragestellung
Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Rolle defensiver Prozesse im Kontext der COVID-19-Pandemie aus der Perspektive einer evidenzbasierten und abwehrsensiblen Risiko- und Krisenkommunikation. Nach einem Überblick über wesentliche Auslöser und Ausprägungen werden Möglichkeiten zur Minimierung von Abwehr diskutiert.
Ergebnis
Widerstände sind in einem gewissen Umfang immer zu erwarten, lassen sich aber durch bestimmte formale und inhaltliche Gestaltungen der Informationen minimieren. Hierzu zählen beispielsweise eine professionelle Anmutung, eine respektvoll wertschätzende und stigmasensible Grundhaltung, eine positive und selbstwirksamkeitsstärkende Ansprache sowie eine Vermeidung emotional überfordernder Informationen wie z. B. stark negative emotionale Appelle oder starkes Verlust-Framing.
Schlussfolgerung
Akteure sollten müssen sich darüber im Klaren darüber sein, dass Abwehrmechanismen durch die Kommunikation sowohl gefördert als auch reduziert werden können. Sie sollten wesentliche Auslöser hierfür kennen und durch eine konsistente, verständliche und adressatengerechte Kommunikation dazu beitragen, Unsicherheiten, Widerstände und Irritationen zu vermeiden.
Funder
Technische Universität Dortmund
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
Cited by
1 articles.
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