Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Die gesellschaftlichen Krisen wie die Coronapandemie, die Energiekrise oder die Flüchtlingskrise belegen die Notwendigkeit, resiliente Strukturen und Prozesse zur Krisenvorsorge und zum -management aufzubauen. Interventionen zur Förderung von Resilienz auf Stadtteilebene müssen dabei komplexe Strukturen und Prozesse sowie vielfältige Bedarfe und Herausforderungen berücksichtigen. Daher ist es entscheidend, die Bürger*innen frühzeitig einzubeziehen, um wirksame und nachhaltige Resilienzstrategien zu entwickeln. Dies erfolgte in einer Studie im Rahmen einer wissenschaftlichen Begleitung eines neu gegründeten Resilienzzentrums.
Studiendesign und Untersuchungsmethode
Mittels einer partizipativ angelegten Photovoice-Studie wurden die Bedarfe der Bürger*innen eines vulnerablen Stadtteils hinsichtlich der Krisen- bzw. Notfallvorsorge auf individueller und Stadtteilebene ermittelt. Ausgewertet wurden die Ergebnisse mithilfe einer thematischen Analyse.
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigen, dass individuelle Notfallvorsorge nicht ohne gemeinschaftliche Unterstützung funktionieren kann. Die Bürger*innen betonen die Bedeutung von Vorratshaltung, zugänglichen Schutzorten, verlässlichen sozialen Beziehungen und positiven Denkens in Bezug auf die Krisen- bzw. Notfallvorbereitung. Sie zeigen aber auch deutliche Bedarfe hinsichtlich der Informationsvermittlung und der Netzwerkbildung.
Diskussion
Es wurde deutlich, dass die Bürger*innen eine hohe Eigenverantwortung wahrnehmen. Es zeigen sich Wissenslücken und Informationsbedarfe seitens der Bürger*innen, weshalb Unterstützung durch den Stadtteil nötig ist. Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit einer aktiven Einbindung kommunaler Entscheidungsträger*innen zur Stärkung der Resilienz auf Verhaltens- und Verhältnisebene.
Schlussfolgerung
Die Erkenntnisse liefern wichtige Impulse für die Stadtteilkoordination und das Resilienzzentrum. Durch eine umfassende Vorbereitung auf verschiedenen Ebenen können Gemeinschaften und Systeme ihre Resilienz gegenüber Krisen und Notfällen stärken.
Funder
Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Publisher
Springer Science and Business Media LLC