Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Der Anstieg des Konsums elektronischer Zigaretten bei jungen Erwachsenen sowie das offensive Marketing an diese Zielgruppe erfordert die Entwicklung von effektiven und nachhaltigen Strategien zur Prävention. Ziele dieser Studie waren daher, Risikowahrnehmung und Einstellungen bezüglich des Konsums von E‑Zigaretten bei jungen Erwachsenen zu untersuchen sowie aus Sicht der Zielgruppe und Akteur:innen der Suchtprävention wirksame Kommunikationskanäle und -inhalte für präventive Angebote zu identifizieren.
Methoden
Es wurden zwei Fokusgruppen mit jungen Erwachsenen an einem Berufskolleg durchgeführt, unterteilt in Nutzer:innen von E‑Zigaretten (n = 5) und Nicht-Nutzer:innen (n = 7) sowie eine Fokusgruppe mit Akteur:innen der Suchtprävention (n = 5). Eine inhaltsstrukturierende qualitative Inhaltsanalyse wurde vorgenommen, um die Ergebnisse zusammenzufassen.
Ergebnisse
Unabhängig von Alter, Nutzerstatus und sozialer Stellung beschrieben die Schüler:innen die Verfügbarkeit einer Vielzahl von aromatischen Flüssigkeiten und E‑Zigarettenprodukten als positive Aspekte des Konsums und hielten E‑Zigaretten für weniger schädlich als Tabakrauch. Soziale Motive wurden als wichtige Triebkräfte für Einstieg und Konsum genannt, insbesondere im schulischen Umfeld. Nutzer:innen bewerteten soziale Medien als irrelevant für ihren Konsum, während Akteur:innen ihre Schlüsselrolle für die Initiation beschrieben. Beide Gruppen betrachteten jedoch soziale Medien als einen wichtigen Kanal für Präventionsmaßnahmen.
Schlussfolgerung
Weitere Forschung zum E‑Zigarettenkonsum junger Erwachsener mit unterschiedlichem Bildungshintergrund und in unterschiedlichen Settings ist erforderlich, um zielgruppenadäquate und Setting-bezogene Präventionsstrategien zu entwickeln und deren Umsetzung zu prüfen.
Funder
Universitätsklinikum Düsseldorf. Anstalt öffentlichen Rechts
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
Subject
Public Health, Environmental and Occupational Health
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