1. Eine Verbindung von »historische[r] Kulisse« und »zeitgeschichtliche[r] Invektive« identifiziert Hans Peter Bayerdörfer für diesen Text: Im Nachklang der 48er Revolution sei »die Allgemeinheit dieser Sentenzen leicht politisch und zeitgeschichtlich zu konkretisieren«, — was sich durch sprachliche Formationen vollzieht, deren zeitgeschichtlich-politischer Charakter jedoch zu bedenken wäre! (Hans-Peter Bayerdörfer: Politische Ballade. Zu den »Historien« in Heines »Romanzero«. — In: DVjs 46 (1972), Heft 3, S. 435–468, Hier S. 438).
2. Jeffrey L. Sammons erinnert an Heines »Gewohnheit«, bei der Zyklenbildung Elfer-Gruppen zu bilden. Hätte man hier einen Reflex dessen? Mit obsessiver Insistenz geradezu kehrt in den Strophen 26–28 (vom Moment des Auffindens des Leichnams an) elf Mal »sie« wieder als Pronomen für Edith Schwanenhals: Apotheose der absoluten Liebe? (Jeffrey L. Sammons: Heinrich Heine. Stuttgart 1991, S. 34). Dass mit Zahlensymbolik bei Heine zu rechnen ist, demonstriert J. A. Kruse an der artistisch durchkonstruierten Symmetrie des »Dichter Firdusi«, vgl. Anm. 17.
3. Norbert Altenhofer konstatiert eine »vertikalthematische[] und horizontal-konsekutive[] Orientierung des Einzelgedichts« und sieht daraus »zwangläufig ein Moment der lyrischen Selbstreflexion« entspringen; nicht mehr »individueller Ausdruck eines erfüllten Augenblicks, sondern paradigmatisch als Variation eines Themas, syntagmatisch als Antwort auf eine vorangegangene und als Exposition einer folgenden Situation« (S. 51) liegen vor. Altenhofer spricht von »distanzierender Artistik« (S. 54), von einer »Technik der reflexiven und historisierenden Brechung« (S. 56), und rekurriert auf Heines »Variazionen des selben kleinen Themas« (HSA XX, 91). Insgesamt eine höchst förderliche Beschreibung des Sachverhalts. Folgen muss aber eine Reflexion der von Altenhofer konstatierten »reflexiven […] Brechung« heinescher Texte. (Norbert Altenhofer: Ästhetik des Arrangements. Zu Heines »Buch der Lieder«. — In: Heinrich Heine. Neue Wege der Forschung. Hrsg. von Christian Liedtke. Darmstadt 2000 S. 49–67).