1. Vgl. Lacoue-Labarthe, Philippe: »Der Umweg« (1971, 1979). Aus dem Französischen übersetzt von Thomas Schestag. In: Hamacher, Werner (Hg.): Nietzsche aus Frankreich. Frankfurt/M., Berlin 1986, S. 75–110. Lacoue-Labarthe kommt allerdings zum Schluß: »Von 1875 an ist die Rhetorik kein privilegiertes Instrument mehr. Man könnte fast sagen, daß Nietzsche ihr sämtliche Rechte entzieht, daß sie praktisch aufhört, ein Problem zu sein« (S. 78). Im Gegensatz zu dieser richtungsweisenden Studie, die, begleitet von einer Dokumentation der Rhetorik-Vorlesung in französischer Übersetzung – Nietzsche, Friedrich: »Cours sur la rhétorique«. Traduit, présenté et annoté par Philippe Lacoue-Labarthe et Jean-Luc Nancy. In: Poétique 5 (1971), S. 104–130 –, zum erstenmal nachdrücklich auf Nietzsches Gerber-Rezeption aufmerksam gemacht hat, gehe ich davon aus, daß die Aktualität der Rhetorik in Nietzsches Werk unter dem hier zur Diskussion gestellten Doppelaspekt ›Figuration und Performanz‹ bis Januar 1889 anhält.
2. Vgl. Stingelin, Martin: »Unsere ganze Philosophie ist Berichtigung des Sprachgebrauchs«. Friedrich Nietzsches Lichtenberg-Rezeption im Spannungsfeld zwischen Sprachkritik (Rhetorik) und historischer Kritik (Genealogie). München 1996.
3. Gerber, Gustav: Die Sprache als Kunst. Bromberg 1871; die beiden folgenden Teilbände, 1873/74, scheint Nietzsche nicht mehr zur Kenntnis genommen zu haben; im folgenden wird jeweils nur der erste Band zitiert.
4. Vgl. Meijers, Anthonie: »Gustav Gerber und Friedrich Nietzsche. Zum historischen Hintergrund der sprachphilosophischen Auffassungen des frühen Nietzsche«. In: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung 17 (1988), S. 369–390.
5. Thalken, Michael: Ein bewegliches Heer von Metaphern. Sprachkritisches Sprechen bei Friedrich Nietzsche, Gustav Gerber, Fritz Mauthner und Karl Kraus. Frankfurt/M. 1999, unternimmt den Versuch »anhand der sprachkritischen Philosophie Gustav Gerbers eine Gegenposition zur Sprachkritik Nietzsches zu entwerfen« (S. 128).