Gesundheitsökonomische Evaluation einer rehabilitativen Kurzzeitpflege
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Published:2024-05-15
Issue:
Volume:
Page:
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ISSN:0948-6704
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Container-title:Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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language:de
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Short-container-title:Z Gerontol Geriat
Author:
Diekmann S.,zur Nieden P.,Pahmeier K.,Frankenhauser-Mannuß J.,Keilhauer A.,Specht-Leible N.,Bauer J.,Hüer T.,Raszke P.,Walendzik A.,Wasem J.,Neumann A.
Abstract
Zusammenfassung
Hintergrund
Geriatrische Patient:innen mit Rehabilitationsbedarf, die im Anschluss an einen akutstationären Aufenthalt in Kurzzeitpflege (KZP) gehen, erhalten selten Rehabilitation. Die rehabilitative Kurzzeitpflege (REKUP) erweitert die KZP um rehabilitative Maßnahmen, u. a. um Dauerpflege (DP) zu vermeiden.
Ziel der Arbeit
Eine Kosten- und Kosten-Effektivität-Analyse sollen Informationen für eine flächendeckende Anwendung liefern.
Material und Methoden
Mittels einer nichtrandomisierten, kontrollierten prospektiven Studie wurde REKUP erprobt. Der Interventionsgruppe (IG) wurde eine Kontrollgruppe (KG) mittels 1:2-Matching zugewiesen, wobei 3 Kollektive (jeweils IG und KG) gebildet wurden, mit Nachbeobachtungszeiträumen von 30, 90 und 180 Tagen. Die durchschnittlichen Gesamtkosten aus Kostenträgerperspektive wurden anhand von Abrechnungsdaten der AOK Baden-Württemberg ermittelt. Ein möglicher Einfluss der Intervention auf die Kosten wurde unter Verwendung des Difference-in-difference-Ansatzes analysiert.
Ergebnisse
Die Analyse schließt 43 (IG) und 86 (KG) geriatrische Patient:innen ein. Im Postzeitraum nahmen Patient:innen der IG häufiger eine Reha in Anspruch und gingen weniger häufig in DP bzw. verstarben. Die Analyse der Kosten im Postzeitraum zeigte in allen Kollektiven keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen IG und KG. Für Pflege und Arzneimittel waren im Postzeitraum die Kosten der KG, im Bereich der Rehabilitation die Kosten der IG statistisch signifikant höher (p < 0,001).
Diskussion
Patient:innen der IG hatten bei gleichen Kosten Vorteile in Bezug auf die Inanspruchnahme von Rehabilitation, Vermeidung von DP und Versterben. Dies weist auf eine mögliche Vorteilhaftigkeit von REKUP in der Zielpopulation hin, die aufgrund methodischer Einschränkungen weiter erforscht werden sollte.
Funder
Universität Duisburg-Essen
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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