Author:
Hess Thomas,Matt Christian,Thürmel Verena,Teebken Mena
Abstract
ZusammenfassungDie immer stärkere Durchdringung von Wirtschaft und Gesellschaft mit digitalen Technologien führt dazu, dass Daten in bislang ungekanntem Maß (teil-) automatisch erhoben, gespeichert und verarbeitet werden. Gleichzeitig ist es einfacher möglich, Daten aus unterschiedlichen Quellen miteinander zu verknüpfen und auszuwerten. Der so geschaffene Zugang zu großen Datenbeständen kann das Entscheidungsverhalten von Unternehmen und Verbrauchern verändern, mitunter sogar auch über die Grenzen von physischer und digitaler Welt hinweg.In einer derartigen „Datenökonomie“ entstehen zahlreiche Möglichkeiten für Unternehmen und Konsumenten. So etwa können Unternehmen durch personenbezogene Daten mehr über bestehende und potentielle Konsumenten erfahren oder mit personenbezogenen Daten als ökonomisch handelbares Gut auf Datenmärkten partizipieren. Konsumenten können durch die Preisgabe ihrer Daten profitierten, etwa indem sie von verbesserten Angeboten profitieren oder Daten als Zahlungsmittel nutzen. Die personenbezogenen Daten haben somit sowohl für die Konsumenten als auch für die anfragenden Unternehmen einen Wert und gleichzeitig einen damit verbundenen Preis. Es zeigt sich somit ein facettenreiches Bild hinsichtlich der zugrunde liegenden Austauschbeziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten.Dieser Beitrag verfolgt das Ziel, anhand einzelner exemplarischer Kontexte, das ökonomische Verständnis von Privatheit als Wechselspiel zwischen Anbieter und Nachfrager aufzuzeigen und insbesondere mittels aktueller Erkenntnisse zu erweitern. Aus unternehmenszentrierter Perspektive wird der Datenhandel mit personenbezogenen Daten sowie die unternehmensinterne Verwendung von Daten zwecks Auswertung dargestellt. Aus verbraucherorientierter Perspektive wird die Zahlungsbereitschaft für den Verzicht auf die Weitergabe von Daten sowie die Bereitschaft zur Offenlegung von Daten betrachtet.
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden