Abstract
ZusammenfassungDie Diskurse der Betreuung und Bildung erweisen sich für die geschlechterdifferenzierende Konstruktion des Berufsbilds in historischer Perspektive wie für die Organisation der Rhythmen und Routinen im Kita-Alltag als äußerst relevant. Unsere ethnografische Erforschung der beobachtbaren Routinen in Kombination mit den Interviews mit Kinderbetreuenden erlauben uns, die gendered practices in der Kita herauszuarbeiten. In den organisationalen Rhythmen und Routinen der Kitas findet doing gender in Form einer Dramatisierung einer "hauswirtschaftlichen Weiblichkeit" statt, während ein undoing gender mit der im Idealbild guter Kinderbetreuung als guter Pädagogik stattfindenden Dethematisierung von Geschlecht einhergeht. Ein ethnografischer Zugang ist hier wesentlich, da das in die Rhythmen und Routinen eingeschriebene Wissen über gute Kinderbetreuung nicht explizit sprachlich zur Verfügung steht und erst durch Interpretation zugänglich wird.
Funder
Swiss National Science Foundation
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
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