Author:
Jaehrling Karen,Stiehm Christin
Abstract
ZusammenfassungAb dem Ende der 1980er Jahre wurden in der öffentlichen Auftragsvergabe auf europäischer und nationaler Ebene Marktprinzipien intensiviert, in Form einer Verdichtung und forcierten Durchsetzung von wettbewerbsschützenden Regeln. Diese Vermarktlichung erfolgt im Modus der Verrechtlichung, also gestützt auf Verfahren, Akteure und Doktrine des Rechtssystems. Die verschiedenen Facetten dieser Entwicklung – etwa die Einführung neuer Regeln und Instanzen des Bieterschutzes, oder die regulative Expansion und Vervielfältigung von Detailregeln, welche die Entscheidungsspielräume von nationaler Politik und Vergabepraxis verringern – kommt einer Institutionalisierung und Quasi-Konstitutionalisierung des Wettbewerbsprinzips gleich, die in dieser Qualität neu ist.
Funder
Universität Duisburg-Essen
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
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