Author:
Glatz Christoph,Bodi-Fernandez Otto
Abstract
ZusammenfassungMenschen sind soziale Wesen, weshalb Kontakte zu anderen Personen einen wichtigen Beitrag für das eigene Wohlbefinden leisten. Durch die Corona-Krise dreht sich diese Vorstellung dagegen um – Abstand halten heißt das neue Gebot, um die Gesundheit zu wahren. Vor diesem Hintergrund untersuchen wir in diesem Buchbeitrag den Verlauf von Sozialkontakten und Wohlbefinden, sowie den Zusammenhang zwischen diesen beiden Konstrukten von Ende März bis Anfang Juli 2020. Wie erwartet zeigt sich ein sprunghafter Anstieg physischer sozialer Kontakte seit Anfang Mai und somit seit den damals eingeführten Lockerungsverordnungen. Gleichzeitig verringerten sich die nicht-physischen Sozialkontakte (via Telefon & Internet) seit dem 1. Lockdown kontinuierlich, was auf eine Substitution für physische Sozialkontakte hinweist. Affektives- und kognitives Wohlbefinden zeigen einen kleinen und gleichmäßigen Anstieg über diesen Zeitraum. Weitere Analysen weisen auf einen signifikanten aber geringen Einfluss von physischen Sozialkontakten auf das Wohlbefinden hin – der physische Kontakt zu Freunden und Verwandten führt demnach zu einem geringen Anstieg des Wohlbefindens. Weiterführende Vergleiche zwischen alleinlebenden und nicht-alleinlebenden Österreicher*innen zeigten, dass alleinlebende Personen häufiger auf nicht-physische Sozialkontakte zurückgriffen als physische Sozialkontakte durch restriktive Maßnahmen erschwert wurden.
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden
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