Author:
Moosbrugger Robert,Prandner Dimitri
Abstract
ZusammenfassungDer Beitrag widmet sich der Frage, wie sich die Lebensumstände auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene in den nächsten Jahren entwickeln werden. Konkret wird diskutiert, in welchen Bereichen von einer Verschlechterung ausgegangen wird und in welchen nicht? Welchen Einfluss hat dabei die wahrgenommene Gefahr durch Corona? Welche Determinanten für das Ausmaß von Zukunftspessimismus lassen sich darüber hinaus finden? Als empirische Grundlage werden Daten aus demAustrian Corona Panel Project 2020 (ACPP)herangezogen. Die Corona-Krise führte zu einem Anstieg an Zukunftspessimismus. Je weiter der Bezugspunkt von den persönlichen Lebensumständen entfernt ist, desto pessimistischer fallen Erwartungen hinsichtlich deren Entwicklung in den nächsten Jahren aus. Es zeigen sich Unterschiede nach soziodemografischen Merkmalen und der wahrgenommenen gesundheitlichen, vor allem aber wirtschaftlichen Gefahr durch Corona. Zukunftserwartungen geben auch Auskunft über das wahrgenommene Potenzial einer Gesellschaft, Krisen zu bewältigen. Auch in der Krise scheint zu gelten: Wenn es gelingt, eine als gerecht wahrgenommen Verteilung von gesellschaftlichen Gütern zu gewährleisten und Vertrauen in Institutionen besteht, dann schlagen sich die aktuellen krisenbedingten Disruptionen weniger in pessimistischen Zukunftserwartungen nieder.
Publisher
Springer Fachmedien Wiesbaden