1. Georges Chastellain: Oeuvres, hg v J. Kervyn de Lettenhove, 8 Bde, Brüssel 1863–1866, hier Bd 3, 1864, S 92. Jean Froissart: Chroniques, hg v J. Kervyn de Lettenhove, 25 Bde, Brüssel 1867-1879, hier Bd 9, S 158 und 161. Fritz, Johann Michael: Goldschmiedekunst der Gotik in Mitteleuropa, Munchen 1982, Kapitel „Vom geistlichen und weltlichen Sinn eines Schatzes“, S 88-109, bes S 109.
2. Dies gilt auch für frühere Jahrhunderte, in denen manchmal inschriftlich auf dem Werk selber vermerkt wurde, wie vie1 Silber und Gold verwendet worden war, wie zB auf dem Remaclus-Retabel in Stavelot, um 1150 entstanden, und auf dem Marienschrein in Tournai von 1205. Erwähnt bei Claussen, Peter Cornelius: „materia“ und „opus“. Mittelalterliche Kunst auf der Goldwaage, in: Ars naturam adiuvans. Festschrift für Matthias Winner zum 1 1. März 1996, hg v Victoria von Flemming und Sebastian Schütze, Mainz 1996, S 40–49, hier S 40. Siehe auch Reudenbach, Bruno: „Gold ist Schlamm“. Anmerkungen zur Materialbewertung im Mittelalter, in: Wagner, Monika ua (Hg): Material in Kunst und Alltag (Hamburger Forschungen zur Kunstgeschichte 1), Berlin 2002, S 1-12.
3. Éléonore de Poitiers konzentrierte sich auf das, was sie kannte: Frauenleben, dh das Zeremoniell von Wochenbett und Taufe. Ein weiterer Teil ihrer Beschreibung behandelt die soziale Rangfolge unter Frauen. Jacques Paviot (Hg): Les Etats de France (Les Honneurs de la Cour), in: Annuaire-Bulletin de la Société de l’Histoire de France, 1996, S 75–136, hier S 99f, mit sehr guter Einfü hrung und Angabe der früheren Textausgaben. Die Zurschaustellung von Reichtum war nicht nur auf die Hocharistokratie und die hohe Geistlichkeit beschränkt, denn die Kredenz lebt mancherorts bis heute fort: das gute Geschirr und die wertvollen Gläser werden meist nicht in der Kuche aufbewahrt, sondern in der Kredenz im Wohnzirnrner, oft hinter Glas. So sind die wertvollen und zerbrechlichen Gegenstände zwar geschützt, aber auch sichtbar. Mit der Kredenz wird die finanzielle Glaubwürdigkeit, die Kreditwürdigkeit, der Familie belegt.
4. Es geht hier nicht um die Rechtfertigung wertvoller Materialien-die Debatte zwischen Bernhard von Clairvaux (ca 1090-1153) und Abt Suger von St-Denis wird immer wieder diskutiert, zB bei Claussen 1996 (wie Anm 3), bes S 40–44.
5. Die ältere Literatur bei Esch, Arnold: Über den Zusammenhang von Kunst und Wirtschaft in der italienischen Renaissance. Ein Forschungsbericht, in: Zeitschrift für historische Forschung 8, 1981, S 179–222, vor allem S 206-208, 210f. Neuere Literatur in: Neher, Gabrielelshepherd, Rupert (Hg): Revaluing Renaissance Art, Aldershot ua 2000; Fantoni, Marcello (Hg): The Art Market in Italy, (Istituto di Studi Rinascimentali), Ferrara 2003.