Abstract
ZusammenfassungDieser Beitrag beschäftigt sich mit der Bedeutung der Impfung gegen das SARS-CoV‑2 Virus für Eltern und Familien im Zeitverlauf. Österreich setzte auf die Impfung als zentrale Maßnahme zur Eindämmung der Pandemie und führte als erstes europäisches Land eine Impfpflicht und einen sog. Lockdown für Ungeimpfte ein. Wir untersuchen, wie Eltern mit den aus ihrer Impfentscheidung resultierenden Konsequenzen für ihr Sozial- und Familienleben umgingen und wie sie ihren Familienalltag während des Lockdowns für Ungeimpfte erlebten. Theoretisch im Doing Family Konzept verortet, basiert dieser Beitrag empirisch auf der Analyse eines Teil-Samples der qualitativen Längsschnittstudie Corona und Familienleben. Analysiert werden problemzentrierte Interviews mit 24 Eltern (14 geimpft und 10 ungeimpft) aus drei Erhebungswellen (Frühling 2021, Herbst 2021, Frühling 2022; insgesamt 72 Interviews). Die Daten umfassen den Zeitraum ab der Verfügbarkeit der COVID-Impfung bis nach dem Ende des Lockdowns für Ungeimpfte. Sie wurden mit dem Kodierschema der Grounded Theory analysiert. Die Ergebnisse zeigen die zentrale Bedeutung der Impfung und des Impf- bzw. Genesungszertifikats für den Familienalltag und verdeutlichen, wie die befragten Eltern den daraus resultierenden Herausforderungen begegneten. Im Umgang mit dem Impfstatus entwickelten sie zwei Bündel von Strategien: die befragten Eltern versuchten einerseits, Privatheit herzustellen, und andererseits, Zugehörigkeit zu erzeugen. Beides erfolgte jeweils auf sozialer, räumlicher und medialer Ebene. Das Bedürfnis nach gesellschaftlicher Inklusion erwies sich als zentral für die verwendeten Strategien. Die Studie verweist auf die Bedeutung der COVID-Impfung für das Familienleben und die Beziehungsgestaltung in Familien und verdeutlicht die Relevanz der Familie als Diskussionsort über Impfungen.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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