Abstract
ZusammenfassungDie Pandemie hat im österreichischen Schulsystem wie in anderen Ländern ein umfassendes Realexperiment ausgelöst, bestehende Ungleichheiten vertieft und neue Probleme aufgeworfen. Im Artikel werden, auf Basis einer Schüler_innenbefragung 2020, Vorstellungen und Erfahrungen von Schüler_innen über die Voraussetzungen guter und inklusiver (digitaler) Lernbedingungen thematisiert. Sowohl Herausforderungen des Lernens als auch Bedarfe und Ideen für die Neugestaltung von Schule sind eingebettet in ungleiche soziale Ressourcen und Kapitalien. Es wird gezeigt, wie die Wünsche der Schüler_innen und deren schichtspezifisch geprägte Lernstrategien ineinandergreifen und warum das klassische Digitalisierungsprogramm der Ausstattung mit Hardware und der Schulung digitaler Skills bei der Frage, welche Reformen im Schulsystem zur Überwindung von Ungleichheiten nötig sind, an seine Grenzen stößt.
Publisher
Springer Science and Business Media LLC
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